In Sachen Fußball-Experten hatte Das Erste zuletzt kein Glück. Mit Mehmet Scholl trennte man sich im Streit, bei der WM im vergangenen Sommer machte außerdem Philipp Lahm keine besonders gute Figur. Mit Thomas Hitzlsperger hatte man eigentlich eine Konstante gefunden, daher wurde dessen Vertrag auch erst vor rund zwei Wochen verlängert (DWDL.de berichtete). Doch nun steht hinter der Personalie doch wieder ein dickes Fragezeichen.

Hintergrund ist Hitzlsperger neuer Job: Der ehemalige Nationalspieler ist ab sofort Sportvorstand beim VfB Stuttgart und damit in einer exponierten Position im Profifußball tätig. Er war zwar vorher auch schon beim Verein angestellt, bislang leitete er aber nur das Nachwuchszentrum und saß im Präsidium. Der neue Job ist eine Beförderung, durch die er auch im Tagesgeschäft viel mitreden wird.

Und natürlich hat das auch Auswirkungen auf seinen Job bei der ARD, stellt es doch die Neutralität des Experten Hitzlsperger infrage. Der VfB Stuttgart ist zwar schon aus dem DFB Pokal geflogen, gut möglich aber, dass Hitzlsperger in der nächsten Saison ein Spiel seines Vereins analysieren müsste. Und auch bei den Spielen der Nationalmannschaft stellt sich die Frage, wie neutral er die Leistungen der VfB-Spieler (wenn vorhanden) oder Spieler anderer Mannschaften bewerten kann.

Bei der ARD hält man sich mit Aussagen zur Zukunft von Hitzlsperger derzeit noch zurück. Gegenüber DWDL.de sagt Sportkoordinator Axel Balkausky, dass man "in den kommenden Tagen mit Herrn Hitzlsperger entscheiden" wolle. Man habe noch keine Entscheidung getroffen, so Balkausky gegenüber der dpa. Es gebe keinen Zeitdruck, der nächste Einsatz im DFB-Pokal sei ohnehin erst im April.