Die Produktionsfirma endemol, verantwortlich für Formate wie "Big Brother", "Wer wird Millionär" oder "Deal or no Deal", könnte möglicherweise bald wieder einem ihrer Gründer gehören. John de Mol, der die Firma gemeinsam mit Joop van den Ende gründete, soll an einer Übernahme interessiert sein.
Im Frühjahr 2000 verkauften de Mol und van den Ende endemol auf dem Höhepunkt der Börsen-Hausse für rund 5,5 Milliarden Euro an den spanischen Telefónica-Konzern. De Mol war noch eine Zeit lang als "Art Director" mit an Bord, doch die Zusammenarbeit war nie frei von Spannungen, sodass de Mol schließlich ausschied. Nun will John de Mols neue TV-Holding Talpa gemeinsam mit der italienischen Mediaset von Silvio Berlusconi Medienberichten zufolge die Produktionsfirma, deren Wert mittlerweile drastisch auf rund 1,75 Milliarden Euro gesunken ist, zurückkaufen.
"Endemol ist ein fantastisches Unternehmen. Wir wären dumm, wenn wir uns dafür nicht interessieren würden", wird die Talpa-Holding zitiert. Telefónica hält noch 75 Prozent an endemol, die restlichen Anteile sind mittlerweile wieder an der Börse notiert. Auf die Übernahmespekulationen hin legte die Aktie am Freitag bereits um 7 Prozent auf 13,50 Euro zu. Der genannte Übernahmepreis soll bei 14 Euro je Aktie liegen. Ob im Falle einer Übernahme der Telefónica-Anteile auch die frei gehandelten Aktien zurückgekauft werden sollen, ist indes unklar.