ProSiebenSat.1Puls4-Chef Markus Breitenecker hat in einem Interview mit dem "Kurier" seine Haltung unterstrichen, dass die eigentlichen Konkurrenten des Konzerns nicht auf dem Wiener Küniglberg sitzen, sondern in den USA. Für Breitenecker ist daher auch das Match um bessere TV-Quoten nicht mehr so entscheidend wie noch vor ein paar Jahren. Auf die Quotenentwicklung 2018 angesprochen sagt er: "Dass wir als einzige Gruppe hierzulande bei den Zusehermarktanteilen zulegen konnte, ist schön, das muss man aber auch einordnen. Es gibt einfach die wesentlich größeren internationalen Kampf-Schauplätze, angesichts derer die gute Quotenentwicklung am heimischen TV Markt vielleicht nicht mehr die oberste Priorität hat, um das vorsichtig auszudrücken." Man gewinne zwar Marktanteile und Reichweite, trotzdem würden viele Unternehmen ihre Budgets in Richtung Social Media shiften. Breitenecker spricht von einem "Hype". Auf die Frage, ob er mit einzelnen Sendern irgendwann mal Marktführer ORF eins in der Zielgruppe überholen will, sagt Breitenecker: "Um dieses Match geht es nicht mehr, das ist vollkommen überholt." Man müsse gemeinsam dafür sorgen, dass das Werbegeld in "Qualitätsmedien und nicht in Fake-News-Medien" gehe. "Wenn man das Konkurrenz-Verhältnis zwischen den mit Gebühren geförderten öffentlich-rechtlichen und den privaten Medien beendet, würde das die Medienlandschaft völlig verändern. [...] Der Paradigmenwechsel muss gründlich durchdacht sein. Das hat mit der Medien-Enquete gut begonnen und läuft unter Einbeziehung der Medien-Player weiter. Ich bin guter Hoffnung, dass es im ersten Halbjahr 2019 zu einem konkreten Ergebnis führen kann."
© VGN/Rudi Froese Im vergangenen Sommer hat Horst Pirker, Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer der Verlagsgruppe News (VGN), 25,3 Prozent Unternehmensanteile übernommen, die bis dahin dem "Kurier" gehörten (DWDL.de berichtete). Dieser ging juristisch dagegen vor, blitzte jetzt aber vor dem Oberlandesgericht Wien ab. Pirker hat die Anteile korrekt übernommen. Möglich wurde die Aktion durch eine Übernahmeoption, die Pirker bei dem Kauf der G+J-Anteile an der VGN vor einigen Jahren mit übernommen hatte. Der Geschäftsführer hält 75 Prozent an der VGN, die restlichen 25 Prozent liegen bei der Familie Fellner.
© ORF/Thomas Ramstorfer Der ORF hat angekündigt, mit Paenda eine Elektropop-Künstlerin zum diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) nach Israel zu schicken. Sie wurde von einem Team aus Musikexperten ausgewählt, eine Castingshow wie in Deutschland gab es schon in den vergangenen beiden Jahren nicht mehr. Mit ihrem Song "Limits" wird die 31-Jährige im zweiten Halbfinale antreten, das am 16. Mai in Tel Aviv stattfindet, das ESC-Finale steigt zwei Tage später. Der Song wird in der kommenden Woche vom ORF vorgestellt. Paenda schreibt ihre Texte selbst und hat schon ein Album veröffentlicht, das zweite, inklusive des ESC-Tracks, folgt in einigen Wochen. ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner sagt: "Mit Paenda setzen wir in Tel Aviv ein ausdrucksstarkes Zeichen für das moderne, kraftvolle Musikland Österreich. Paenda ist eine herausragend vielseitige Künstlerin und Frau, die die Songs, die sie eindrücklich singt und interpretiert, nicht nur selbst komponiert und textet, sondern auch produziert – also ihre Kunst zu 100 Prozent lebt. Es sind ihre eigenen Emotionen, Erfahrungen und ihre Seele, die sie zum Ausdruck bringt und mit denen sie das Publikum in ihren Bann ziehen wird."
© ÖVP/Jakob Glaser Die Marktforscher von APA de Facto haben für den "Standard" ein Ranking über die Politikerpräsenz im ORF erstellt. Das Ergebnis: Bundeskanzler Sebastian Kurz ist mit großem Abstand der am meisten zu Wort kommende Politiker. Konkret beleuchtet wurden mit der "Zeit im Bild" und der "ZiB 2" die reichweitenstärksten Nachrichtensendungen des Landes. Kurz kam demnach in beiden Sendungen auf fast 6.000 Sekunden O-Töne im Jahr 2018 - auf Rang zwei steht Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache mit knapp 3.200 Sekunden. Dass ein Kanzler in dem Ranking führt, ist keine Seltenheit. Einen größeren Abstand auf Rang zwei hat es aber noch nie gegeben. Detaillierte Ergebnisse hat der "Standard" zusammengefasst.
© mediavilm Die Produktionsfirma mediavilm ist in den kommenden Tagen mit gleich drei neuen Formaten bei ATV und Puls 4 vertreten. Das zuletzt angekündigte ATV-Format "Tinderreisen" stammt ebenso von dem Unternehmen wie die Reihe "Die Schrebergärtner" und die Mockumentary "Hatschi & Bratschi". In "Die Schrebergärtner" begleitet ATV ab dem 30. Januar immer mittwochs ab 20:15 Uhr die Menschen der Kleinegartensiedlung in Wien-Simmering, insgesamt vier Folgen sind geplant. In der Mockumentary "Hatschi & Bratschi", zu sehen ab dem 5. Februar um 23:25 Uhr bei Puls 4, geht es um das Thema Migration. Dabei will das Format Klischees entlarven: Ein Filmteam begleitet den Wiener "Proleten" Hannes Michael "Bratschi" Brancek und seinen besten Freund und Nachbarn Harish "Hatschi" Aba Glaubsha auf einer Abenteuerreise durch Österreich mit Pflegehelferin Jessy Kratochvil. In der fiktionalen Comedy-Serie soll es um Themen wie Politik, Wirtschaftskrise, Arbeitsmarkt aber auch Liebe, Freundschaft und Treue gehen. In dem Format gibt auch die TV-Moderation Jenny Posch ("Jetzt poschts") ihr Seriendebüt.
© DWDL Der Verein Media Server hat eine zweite Hauptstudie angekündigt. Vor einem Jahr stand die gattungsübergreifende Studie noch vor einer sehr unsicheren Zukunft, weil sich neben der Österreichische Webanalyse (ÖWA) auch die Media-Analyse (MA) vom Projekt verabschiedet hatten. Sie sind auch jetzt nicht mehr dabei, Print und Online sollen in der neuen Studie aber trotzdem erfasst werden. Ziel ist es, die verschiedenen Mediengattungen vergleichbar zu machen. In der von den Vereinsmitgliedern AGTT (TV), Radiotest, R+C (OoH) und IGMA (Agenturen) beauftragen Studie sollen alle klassischen Mediengattungen (TV, Radio, Print, Online und Out of Home) sowie Social Media abgedeckt werden. Rund 5.000 Online-Interviews werden in diesem Jahr durchgeführt. Ob die Ergebnisse noch 2019 veröffentlicht werden können, ist derzeit noch unklar. "Ich habe den starken Verdacht, dass in einem fairen Vergleich die Reichweiten der klassischen Medien in Österreich wesentlich besser reüssieren, als so mancher Vertreter des Silicon Valley es sich wünscht; natürlich auch in den jungen Zielgruppen", sagt ORF-Enterprise-Geschäftsführer Oliver Böhm, der gleichzeitig auch Media-Server-Präsident ist, in einem Interview mit "Horizont".
Österreich in Zahlen
© ORF Das zurückliegende Wintersport-Wochenende in Kitzbühel hat dem ORF traditionell richtig starke Quoten beschert. Der zweite Durchgang des Herren-Slaloms am Samstag kam auf durchschnittlich 1,37 Millionen Zuschauer. Das entsprach 71 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 65 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen. Auch die Abfahrt einen Tag davor war mit 1,12 Millionen Zuschauern und 75 Prozent sehr gefragt. Der Super G kam am Sonntag schließlich auf 1,23 Millionen Zuschauer und 61 Prozent. Und auch die Ski-Damen wussten zu überzeugen: Die Abfahrt in Garmisch erreichte 1,03 Millionen Zuschauer und war damit die meistgesehene Damen-Weltcup-Abfahrt seit 2006. Am heutigen Dienstag, den 29. Januar, steht mit dem Nightrace in Schladming schon das nächste Ski-Event an, das dem ORF voraussichtlich Traumquoten bescheren wird.
© ServusTV Auch ServusTV war am Wochenende mit Sport erfolgreich - wenn auch in einem deutlich kleineren Rahmen. Das Herren-Finale der Australian Open zwischen Novak Djokovic und Rafael Nadal erreichte am Sonntag ab 9:45 Uhr in der Früh im Schnitt 70.000 Zuschauer. Damit schaffte es das Match in die Top-3-Sendungen von ServusTV an diesem Tag. Nur "Servus Sport Aktuell" und die Nachrichten am Vorabend hatten noch ein paar Zuschauer mehr.
© MG RTL D / Frank W. Hempel Gute Nachrichten gibt es auch für RTLplus Österreich: Das Dschungelcamp hat dem kleinen Sender die besten Quoten seit dem Senderstart beschert. So verzeichnete "Die Stunde danach" am 24. Januar mit 56.000 Zuschauern die bis dato höchste Reichweite des Senders überhaupt. Aufgrund des späten Sendebeginns ab 23:40 Uhr lag der Marktanteil in der Zielgruppe bei starken 10,7 Prozent - auch das ist der höchste Wert seit Senderbeginn in Österreich vor einem Jahr. Das Dschungel-Finale kam bei RTL Österreich auf 314.000 Zuschauer und 28,9 Prozent. Auf Staffelsicht holte der Dschungel in Österreich 23,0 Prozent Marktanteil, ein Jahr zuvor waren es noch 20,6 Prozent. Im Gegensatz zu Deutschland konnte sich "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" in Österreich also steigern.
Was noch zu sagen wäre…
"Unsere Handy-Verträge sind unbefristet."
ProSiebenSat.1Puls4-Chef Markus Breitenecker im "Kurier" auf die Frage, wie lange sein Vertrag noch läuft