Der nach dem "Erfinder" des Grimme-Preises benannte Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizisitk, der alljährlich im Rahmen des Bergfestes während der Grimme-Jurywoche vom Förderverein "Freunde des Grimme-Preises" verliehen wird, geht in diesem Jahr an Philipp Walulis und Volker Nünning. Mit dem Preis werden besondere Leistungen im Bereich des Medienjournalismus und darüber hinaus persönliches Engagement im Umgang mit der gesellschaftspolitischen Rolle von Medien und Medienkritik im Allgemeinen geehrt.

Walulis beschäftigte sich von 2011 bis 2014 im Grimmepreis-prämierten Format "Walulis sieht fern" mit Hintergründen und Funktionsweisen von Fernsehsendungen, inzwischen ist "Walulis" ein YouTube-Kanal von Funk und hat seine inhaltliche Ausrichtung auf weitere Themengebiete erweitert. "Philipp Walulis setzt so ironisch wie zielgruppengerecht auf seinen Kanälen medienjournalistische Themen für ein junges Publikum um. Dabei beackert er auch sperrige Themen wie die Ursachen für den rückschrittlichen Netzausbau in Deutschland, Werberegulierung im TV oder das deutsche Filmfördersystem", so die Jury zur Begründung: "Mit seinem Team macht er aus solchem ‚Schwarzbrot‘ gut konsumierbare Videos, die für Durchblick sorgen, ohne mit der pädagogischen Erklär-Keule zu winken."

Volker Nünning ist set vielen Jahren Redekteur bei der "Medienkorrespondenz" und wird "für seine langjährigen, hartnäckigen und tiefschürfenden Recherchen" ausgezeichnet, wie es in der Mitteilung heißt. In der Jury-Begründung heißt es: "Niemand arbeitet sich so konsequent und kompetent durch Gremienvorlagen und Rundfunkänderungsstaatsverträge wie Nünning. Dabei gelingen ihm Dank seines Netzwerks und seiner Kontakte immer wieder Scoops – von der Offenlegung der Rechtekosten für die Fußball-Bundesliga bis zur Berichten über medienpolitische Hinterzimmergeschäfte."

Eine Besondere Ehrung geht in diesem Jahr an Leonhard Dobusch, Mitglied des ZDF-Fernsehrats "für den Bereich Internet", der in seinem Blog "Neues aus dem Fernsehrat" bei netzpolitik.org auch gegen Widerstände aus den Sitzungen berichtet und so für mehr Transparenz sorgt. Dobusch schreibt dort unter anderem über geheime Vorwahlen in den Freundeskreisen, außerdem macht er auszugsweise Vorlagen öffentlich, die das Gremium eigentlich nicht publizieren will. "Als eines der neueren und jüngeren Mitglieder des Fernsehrats sorgt Leonhard Dobusch damit für das vom Bundesverfassungsgericht geforderte ‚Mindestmaß an Transparenz' im öffentlich-rechtlichen Gremiengefüge", so die Jury.