Der WDR hat Unregelmäßigkeiten in drei Dokumentationen der Reihe "Menschen hautnah" eingeräumt. Der Sender erklärt in einer Pressemitteilung, via Twitter darauf aufmerksam gemacht worden zu sein. Danach habe man die Filme "intensiv geprüft". Und obwohl diese Prüfung derzeit noch andauert, hat man schon jetzt grobe Fehler eingeräumt. So seien zwei Protagonisten der Dokus über eine Komparsen-Webseite gewonnen worden.
Man habe zwar keine Anhaltspunkte dafür, dass ihre Geschichten nicht stimmen würden, WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni sagt dennoch: "Diese Vorgehensweise ist für ein dokumentarisches Format wie 'Menschen hautnah' nicht akzeptabel. Die Redaktion war darüber nicht informiert. Wir werden unsere Qualitätssicherung an dieser Stelle verstärken." Man habe mit der Autorin und einer weiteren Protagonistin gesprochen, letztere hätte der Redaktion bestätigt, dass der Charakter der Beziehung korrekt wiedergegeben worden sei.
Weitere Ungenauigkeiten, die man festgestellt habe, würden nicht den journalistischen und redaktionellen Standards des WDR entsprechen. So geht es um Fehler bei Jahreszahlen und Altersangaben, die nicht sorgfältig genug überprüft worden seien. Darüber hinaus wurde in einem Film nicht eingeordnet, dass die Protagonisten in zwei anderen Dokus der Senderreihe zu einem weiteren Beziehungsthema porträtiert wurden. "Auch wurde versäumt, kenntlich zu machen, dass die beiden Protagonisten, bis auf eine Ausnahme, nicht unter ihren richtigen Namen in der Sendung erscheinen wollten", heißt es vom WDR.
Man bedauere den Vorfall, heißt es vom Sender, der die Filme an den entsprechenden Stellen nun korrigieren und das auch transparent machen will. Außerdem dauere die Prüfung an, erklärt der Sender. "Eine abschließende Bewertung können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vornehmen."