"The Big Bang Theory", "Young Sheldon", "Two and a half Men", "Mom", "Dharma & Greg" - Chuck Lorre steht hinter mehreren der größten Publikums-Erfolgen, die das Genre Sitcom in den vergangenen Jahrzehnten hervor gebracht hat. Doch während er mit seinen Produktionen scheinbar mühelos mehrfach ein riesiges Publikum rund um die Welt für sich gewinnen konnte, blieb ihm die Welt der Preisverleihungen, die Wertschätzung durch Kritiker, lange verschlossen. Zwar gab es schon ein paar Nominierungen für einen Emmy, tatsächlich entgegen nehmen konnte er aber noch keinen. Einen noch größeren Bogen um die Lorre-Produktionen machten in den vergangenen Jahren die Golden Globe Awards.
Doch mit seiner zweiten Produktion für Netflix hat sich das nun geändert: "The Kominsky Method" mit Michael Douglas als alterndem Hollywoodstar bescherte Chuck Lorre und seinem Team einen Golden Globe als beste Comedy-Serie. "Ich mache das schon eine ganze Weile, aber nun bin ich hier oben und zittere wie ein Blatt", sagte der sichtlich gerührt, als er seinen ersten großen Preis entgegen nahm. Wie sehr die Serie die Auslandspresse in Hollywood - verliehen werden die Golden Globes von der Hollywood Foreign Press Association - überzeugt hat, zeigt auch die Tatsache, dass Hauptdarsteller Michael Douglas auch persönlich einen Preis bekommen hat. "The Kominsky Method" setzte sich unter anderem gegen Vorjahres-Sieger "The Marvelous Mrs. Maisel" durch, wobei Hauptdarstellerin Rachel Brosnahan ihren Golden Globe verteidigen konnte.
Bei den Drama-Serien gab's unterdessen einen Farewell-Preis für "The Americans" (FX Network). Die Serie war während der ersten Staffeln bei Emmys und Golden Globes ebenfalls lange durchs Raster gefallen, erst spät wurde dieser Serie dann auch der lange verwehrte Ruhm bei Preisverleihungen zu Teil - ganz zum Schluss nun auch bei den Golden Globes. Der (eigentlich britische) Straßenfeger "Bodyguard" wurde in Form eines Preises für Hauptdarsteller Richard Madden bedacht, Sandra Oh kann einen Golden Globe für ihre Hauptrolle in "Killing Eve" mit nach Hause nehmen. Völlig durchs Raster trotz dreier Nominierungen fiel hingegen die Julia-Roberts-Serie "Homecoming", die als Mitfavorit mit ins Rennen gegangen war.
Bei den Miniserien/TV-Filmen ging der Preis an "The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story" (ebenfalls FX), nachdem 2017 auch schon die erste Staffel der Anthologie-Serie über den Prozess gegen O.J. Simpsons siegreich war. Auch diesmal gab's eine Doppel-Auszeichnung, denn auch Hauptdarsteller Darren Criss setzte sich durch. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der für "The Alienist" nominierte Daniel Brühl heute nacht leer ausging. Bei den Damen gewann Patricia Arquette für ("Escape at Dannemora"). Für die Nebenrolle in der HBO-Serie "Sharp Objects" gewann zudem Patricia Clarkson einen Golden Globe, als bester männlicher Nebendarsteller im TV-Bereich wurde Ben Whisahw ausgezeichnet ("A Very English Scandal").
Den Golden Globe als bester Kinofilm (Drama) gewann unterdessen "Bohemian Rhapsody", im Bereich Musical/Comedy setzte sich "Green Book" durch. (Alle Gewinner im Film-Bereich gibt's auf der Website der Golden Globes)
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