Der Streit um die Bundesliga-Übertragungen artet so langsam in eine Schlammschlacht aus. Die beiden Kontrahenten Premiere und Arena kämpfen mittlerweile mit gerichtlicher Unterstützung gegeneinander. Bereits am Freitag erwirkte Arena eine einstweilige Verfügung gegen Premiere.
So wirft Arena Premiere "wettbewerbswidrige Werbung" vor. Premiere darf nach der einstweiligen Verfügung nun nicht mehr behaupten, auch künftig die Fußball-Bundesliga zu übertragen ohne gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass der Empfang dieser Bilder nur über das Internet und nicht via Kabel und Satellit möglich ist. Dies verhindere "bewusste Irreführung der Fußball-Fans" und schaffe Klarheit, so Arena-Geschäftsführer Christoph Bellmer.
Am Dienstag hat Premiere nun ebenfalls eine einstweilige Verfügung gegen seinen Kontrahenten erwirkt. Auch wenn diese nicht direkt etwas mit dem Fußball-Angebot zu tun hat, reicht sie dennoch aus, um den Konkurrenten etwas zu ärgern. Stein des Anstoßes ist das Verschlüsselungssystem Cryptoworks, das das von Arena vermarktete Pay-TV-Angebot Tividi via Satellit verwendet.
Dieses garantiert nach Ansicht Premieres keinen einwandfreien Jugendschutz, weil dieser umgangen werden könne. Arena ignoriere die Vorgaben des deutschen Medienrechts in Sachen Jugendschutz, so Premiere. Schließlich sei via Tividi auch der Action-Kanal AXN empfangbar, der auch Filme, die erst ab 16 bzw. 18 Jahren freigegeben sind, zeigt. In der Einstweiligen Verfügung wird es Arena daher erst einmal verboten, Filme vor 22 Uhr zu zeigen, die ab 16 Jahren freigegeben sind. Filme ab 18 Jahren dürfen erst nach 23 Uhr gesendet werden.