Die Pensionskasse der ARD steckt offenbar in Schwierigkeiten. Wie die "Bild am Sonntag" erfahren haben will, ist die Baden-Badener Pensionskasse (bbp) bei einem internen Stresstest durchgefallen. "Eine entsprechende Mitteilung wird die bbp der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Jahresende machen müssen", zitiert das Blatt aus einer ARD-Sitzungsvorlage aus dem November.
Grund für die Probleme sei die anhaltende Niedrigzinsphase, unter der momentan auch andere Pensionskassen leiden. Ein ARD-Sprecher bezeichnete die finanzielle Situation dennoch als "solide" und erklärte, dass alle Rentenzahlungen zuverlässig bedient werden können. Derzeit werde jedoch geprüft, wie kommende Stresstests bestanden werden können.
Laut "BamS" will die ARD das Eigenkapital der bbp um rund 50 Millionen Euro erhöhen und den Garantiezins ab 2020 von drei auf 1,75 Prozent absenken. Im Zuge dessen müssten die ARD-Anstalten ihre Zahlungen an die Pensionskasse jedoch deutlich erhöhen, die Rede ist von einem dreistelligen Millionenbetrag. Konkrete Zahlen wollte die ARD aber zunächst nicht bestätigen.
Im kommenden Jahr stehen unterdessen Weichenstellungen für die Zukunft an: So müssen ARD und ZDF ihren Finanzbedarf bis zum 30. April bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten anmelden, später entscheiden die Länder über eine mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Zuletzt hatten mehrere Anstalten den Ernst der Lage betont. Ohne eine Erhöhung seien "Einschnitte in unsere Angebote unausweichlich", sagte etwa HR-Intendant Manfred Krupp.