Über fünf Monate ist es nun schon her, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga für die kommenden drei Saisons vergeben hat. Doch weniger als zweieinhalb Monate vor dem Saisonstart herrscht in der Frage, wer was wo übertragen darf alles andere als Klarheit.
Nachdem Unity Media in dieser Woche noch einmal nachgelegt hatte und deutlich gemacht hatte, dass man die Internet-Rechte, die offenbar doppelt vergeben worden waren, auf jeden Fall selbst nutzen wolle und damit einen möglichen Einigungsweg mit der Telekom versperrte, sollen sich Arena und Deutsche Telekom nun doch auf Kompromisskurs befinden.
So sei die Deutsche Telekom nach Informationen der Financial Times Deutschland bereit, auf die geplanten Übertragungen via Kabel und Satellit im IPTV-Standard zu verzichten, wenn im Gegenzug die Mobilfunk- und Namensrechte an der Bundesliga an die Bonner gingen - mit entsprechenden finanziellen Abschlägen durch die DFL.
Arena habe einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Freitag zufolge im Gegenzug nun doch signalisiert, auf eine Verbreitung ihres Programms über DSL-Leitungen zu verzichten. Damit hätte die Telekom ein exklusives Angebot im Breitband-Internet, Arena ein exklusives Angebot via Kabel und Satellit. Am Freitag soll das Thema bei der Vorstandssitzung der DFL beraten werden.
Laut "Financial Times Deutschland" seien die Verhandlungen zwischen der DFL und der Telekom noch im Gange. Noch kann Premiere also hoffen, dass es zu keiner Einigung kommt - dann wären nämlich die Ankündigungen von Premiere-Chef Kofler, der gemeinsam mit der Telekom das Bundesliga-Angebot auch via Kabel und Satellit ausstrahlen wollte, obsolet. Via DSL ließe sich zumindest zum Saisonstart 2006/2007 nur ein Bruchteil der Premiere-Kunden erreichen.