Bereits seit Sommer gibt es sehr konkrete Überlegungen des ORF, die Anzahl der eigenen Facebook-Seiten zu reduzieren (DWDL.de berichtete). Online-Chef Thomas Prantner hatte bereits Anfang des Jahres entsprechende Äußerungen getätigt. Nun kommt tatsächlich Bewegung in das Vorhaben: Zum 1. Dezember hat der ORF die Anzahl seiner Facebook-Seiten von 70 auf rund 20 eingedampft. Damit verbleiben etwas mehr Seiten als gedacht, im Sommer war von einer Reduktion auf knapp 15 Seiten die Rede.
Künftig soll es auf dem sozialen Netzwerk einen Dachmarkenauftritt, eine Seite pro Sender und Channel sowie eine Seite pro Landesstudio geben. Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten hatte man, online und on Air, die Nennung von ORF-Facebook-Accounts spürbar zurückgefahren. Künftig soll auch der Video-Upload von ORF-Inhalten auf Facebook neu geregelt werden. "Warum sollen wir mit unseren Inhalten dafür sorgen, dass ein börsennotierter Konzern aus dem Silicon Valley seine Werbeeinnahmen steigern kann", sagte Onlinechef Prantner Anfang des Jahres in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Laut ORF ziehe man sich nun auch ein Stück weit wegen "Datenmissbrauch und Intransparenz" von Facebook zurück.
Der ORF will Facebook in Zukunft vermehrt zur Stärkung und Kommunikation seiner eigenen Marken und Sender nutzen. Darüber hinaus will man mehr mit den Usern interagieren und die Nutzer auf die eigenen Plattformen führen. Das heißt auch: Ganze Beiträge oder Sendungen sollen künftig nicht mehr bei Facebook hochgeladen werden. Ausnahmen sind die "ZiB 100", die extra für Facebook produziert wird, sowie die Kompakt- und Expressausgaben von "Bundesland heute".