Google will bei seinem Bezahlangebot offenbar eine Kehrtwende einleiten. Bis 2020 soll YouTube Premium langsam aufgebrochen werden. Wie der US-Branchendienst "Deadline" berichtet, sollen eigenproduzierte Inhalte wie die "Karate Kid"-Fortsetzung "Cobra Kai" oder "Origin" künftig nicht mehr hinter der Bezahlschranke versteckt werden, sondern wie die übrigen Videos normal abrufbar sein. Im Gegenzug sollen diese dann mit Werbeblöcken versehen werden. YouTube Premium soll dennoch weiterhin existieren, um auch jene Zuschauer anzusprechen, die das Angebot ohne Werbung wahrnehmen möchten.
"Wir werden anfangen, all unsere Originals mit Werbung zu versehen, damit wir dem wachsenden Bedürfnis einer globalen Fanbase gerecht werden können", wird ein YouTube-Sprecher zitiert. "Wir wollen unsere Zuschauerschaft erweitern und Werbetreibenden die Möglichkeit geben, Teil unseres tollen Contents zu werden, der die ganze YouTube Generation erreicht." Hierzulande kostet der Zugang zu YouTube Premium monatlich 11,99 Euro - ein stolzer Preis, der sich für viele nicht zu lohnen scheint. Wie viele Kunden bislang bereit waren, ein Abonnenement zu diesen Konditionen abzuschließen, ist nicht bekannt, wie bei allen anderen Streaminganbietern.
In den vergangenen Monaten hatte YouTube mit Hochdruck daran gearbeitet, sein exklusives Portfolio auszubauen. Mit zahlreichen Ankündigungen, darunter auch die drei deutschen Produktionen "Neuland", "Bullsprit" und "LeFloid vs. the World" , sagte die Videoplattform Konkurrenten wie Facebook, Netflix und Amazon den Streamingkampf an. YouTube Premium hatte dabei das Ziel, die steigenden Kosten für Eigenproduktionen zu decken. Dies scheint nicht ganz geklappt zu haben, weshalb zunächst auch keine weiteren fiktionalen Projekte mehr angekündigt wurden. Bestehende Projekte sollen jedoch fortgeführt werden.