Wenige Wochen vor der Landtagswahl hat sich Bayerische Rundfunk nun doch dazu entschieden, ein TV-Duell auszutragen. Ministerpräsident Markus Söder von der CSU bekommt es allerdings nicht mit einem Herausforderer der SPD zu tun, die laut einer aktuellen Umfragen nur auf elf Prozent der Stimmen kommt. Stattdessen tritt Söder gegen den Grünen-Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann an. Die Grünen haben laut infratest dimap aktuell sechs Prozentpunkte Vorsprung zu den drittplatzierten Parteien SPD, Freie Wähler und AfD.
Der BR hatte sich im August noch nicht entscheiden wollen, ob es zu einem TV-Duell kommen wird. Nun also die Entscheidung für ein Aufeinandertreffen der besonderen Art, das am Mittwoch, den 26. September um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird. Um allen weiteren Parteien, denen Chancen auf einen Einzug in den Landtag eingeräumt werden, angemessene Darstellungsmöglichkeiten zu geben, werde man darüber hinaus am 28. September einen 90-minütigen "Fünfkampf" geben, teilte der BR mit. Daran sollen Spitzenvertreter der fünf Parteien teilnehmen, die dem letzten "BayernTrend" zufolge bei mindeste fünf Prozent liegen, also SPD, Freie Wähler, AfD, Linkspartei und FDP.
"Mit einem schlüssigen redaktionellen Gesamtkonzept aus verschiedenen Sendungen stellt der BR sicher, dass die komplexe politische Situation adäquat programmlich abgebildet wird", erklärte der Sender am Montag. "Der BR als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt trägt dabei insbesondere dem Prinzip der abgestuften Chancengleichheit Rechnung, nach dem die politischen Parteien entsprechend ihrer jeweiligen Bedeutung im Gesamtprogramm angemessen Berücksichtigung finden sollen."
Moderiert wird das TV-Duell von BR-Chefredakteur Christian Nitsche, den "Fünfkampf" wird Nitsche zusammen mit Ursula Heller präsentieren. Teil des Gesamtkonzept sind auch vier "Wahlarenen", in denen sich die Spitzenkandidaten der derzeit im Landtag vertretenen Parteien im Oktober den Fragen des Publikums stellen werden. Am 2. und 9. Oktober wird es zudem unter dem Titel "Wir wollen in den Landtag“ je zwei halbstündige Dokumentationen über die Parteien geben, die aktuell nicht im Landtag sitzen.
"Die politische Lage ist komplex und erfordert ein durchdachtes Sendekonzept. Mit der Kombination aus Duell, Fünfkampf, Wahlarenen und vielen weiteren Sendungen versucht der BR, dieser Situation gerecht zu werden", sagte BR-Chefredakteur Christian Nitsche.