Bereits zu Beginn der Woche wurde heftig darüber spekuliert, dass Uwe Vorkötter, seit 2002 Chefredakteur der Berliner Zeitung, das Blatt verlässt. Vorkötter hatte sich stark gegen die inzwischen erfolgte Übernahme des Berliner Verlags durch die Finanzinvestorengruppe um David Montgomery gewehrt und würde jüngst dafür mit allerlei Auszeichnungen versehen. Dennoch blieb er bislang als Chefredakteur auch unter den neuen Eigentümern im Amt.
Nun bestätigten sich die Gerüchte: Vorkötter wechselt zum 1. Juli zur Frankfurter Rundschau und wird dort ebenfalls Chefredakteur. Der bisherige FR-Chefredakteur Wolfgang Storz wurde vom Eigentümer - der SPD-Medienholding DDVG - mit sofortiger Wirkung abberufen. Gründe dafür wurden nicht bekannt, die Beteiligten haben Stillschweigen vereinbart, so ein Sprecher.
Die von der Belegschaft bei der Berliner Zeitung nach der Übernahme befürchteten radikalen Einschnitte werden auf Uwe Vorkötter allerdings auch bei seinem neuen Job zukommen. Die Belegschaft der Frankfurter Rundschau wurde bereits in den vergangenen Monaten von 1100 auf 720 Vollbeschäftigte reduziert, weitere Einschnitte wurden wurden bereits angekündigt.