Vor der Übernahme des Berliner Verlags durch eine Gruppe aus Finanzinvestoren um David Montgomery starteten die Zeitungen des Verlags eine beispiellose Kampagne in eigener Sache. Besonders deutlich sprach sich auch Uwe Vorkötter, Chefredakteur der "Berliner Zeitung" gegen diese Übernahme aus - vergeblich.
Doch trotz seiner harrschen Kritik an den neuen Eigentümern blieb Uwe Vorkötter im Amt. Seitdem wartet man beim Berliner Verlag gespannt auf die im Vorfeld in den düstersten Farben ausgemalten Maßnahmen der neuen Eigentümer - die bislang aber weitgehend ausblieben. Die einschneidenste personelle Maßnahme kommt nun Medienberichten zufolge gar nicht von den "Heuschrecken" um Montgomery.
So soll Uwe Vorkötter nun selbst um die Auflösung seines Vertrags als Chefredakteur der "Berliner Zeitung" gebeten haben. Ein Sprecher der Eigentümer wollte diese Berichte nicht kommentieren, aus der Redaktion sei jedoch zu vernehmen, dass die Gerüchte stimmen würden, wie mehrere Medien berichten. Vorkötter hatte die Stelle des Chefredakteurs 2002 übernommen.
Nun blühen bereits die Spekulationen über die Nachfolge Vorkötters. Als natürliche Kandidaten sind zunächst seine beiden bisherigen Stellvertreter Brigitte Fehrle und Hendrik Munsberg im Gespräch. Fehrle hatte sich jedoch gemeinsam mit Vorkötter bereits vorzeitig deutlich gegen die Übernahme durch die Finanzinvestoren um Montgomery positioniert und dürfte daher nicht die Wunschkandidatin der neuen Eigentümer sein.