Ein möglicher TV-Blackout bei der anstehenden Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland und Dänemark scheint abgewendet zu sein. Die IHF hat die entsprechenden Vermarktungsrechte der Agentur MP&Silva entzogen und sie nun an Lagardère Sports vergeben. MP&Silva war zuletzt in finanzielle Schwierigkeiten gerutscht, mehrere Sportverbände und Klubs beendeten ihre Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, die italienische Fußball-Liga Serie A hat die Agentur auf fast 40 Millionen Euro verklagt (DWDL.de berichtete).
Lagardère Sports übernimmt nun die weltweiten Medienrechte für die Weltmeisterschaften bis 2025, so lange ging zuvor schon der Vertrag mit MP&Silva, der erst im vergangenen Jahr geschlossen worden war. Jetzt muss sich der neue Rechteinhaber nur noch mit einem oder mehreren deutschen Sendern einigen. Zuletzt betonte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann gegenüber DWDL.de, an einer Übertragung der WM 2019 interessiert zu sein.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte die IHF Probleme mit ihrem Partner in Sachen Rechte-Vermarktung. Vor MP&Silva hielt beIn Sports die entsprechenden Rechte, 2017 konnte man sich mit keinem deutschen Anbieter auf eine Zusammenarbeit verständigen - die Spiele liefen auf der Webseite von Hauptsponsor DKB. Auch 2015 kam eine Einigung mit Sky nur in letzter Minute zustande. Mit Lagardère Sports soll nun alles besser werden.
Auch der Deutschen Fußball Liga (DFL) drohen durch die Probleme bei MP&Silva nun übrigens Ausfälle in Millionenhöhe. Die Agentur hatte sich 2016 die Vermarktungsrechte der Bundesliga für verschiedene europäische Länder gesichert, knapp 40 Millionen Euro sollten dadurch pro Saison an die Liga fließen. Nun berichtet die "FAZ", dass das Geld für die neue Saison noch nicht eingegangen sei und die DFL daher den Vertrag mit dem Unternehmen gekündigt habe. Die DFL will die Rechte demnach nun selbst über das eigene Tochterunternehmen Bundesliga International vermarkten.