Am 14. September wird wieder der Deutsche Schauspielpreis verliehen. Wer sich in den verschiedenen Kategorien Hoffnung auf eine Auszeichnung machen kann, lässt sich auf der Website des Preises nachlesen. Zwei Preisträger stehen aber schon fest: Peter Simonischek erhält den Ehrenpreis für sein Lebenswerk des Bundesverbands Schauspiel BFFS, der Ehrenpreis Inspiration, mit dem eine Persönlichkeit oder Institution ausgezeichnet werden kann, die "durch ihre Leistung in besonderer Weise die Schauspielkunst ermöglicht und gefördert hat", geht an Carl Bergengruen, Geschäftsführer der Baden-Württembergischen Filmförderung MFG.
Über den Ehrenpreis fürs Lebenswerk entscheidet der Vorstand des BFFS nach Vorschlänge der Jury des Deutschen Schauspielpreises und der BFFS-Mitglieder. In der Begründung heißt es: "In Amerika gibt es den Begriff des „working actors“. Damit werden Schauspieler bezeichnet, die ihr Leben lang in unterschiedlichen Disziplinen und Genres arbeiten. Im Gegensatz dazu wird der „Star“ hauptsächlich über die Wahrnehmung von außen definiert. Peter Simonischeck ist ein solcher „arbeitender Schauspieler”, der sein bisheriges Schauspielerleben als Ensemblemitglied an verschiedenen Theatern wie der Schaubühne von Peter Stein und Andrea Breth oder seit 1997 am Burgtheater in Wien verbracht hat. Spätestens seit „Toni Erdmann“ ist er allerdings auch international ein „Star“, wir Schauspieler aber bewundern den wuchtigen Charakter-Schauspieler Peter Simonischek für seine Arbeit, seine herausragende und ganz eigene Schauspielkunst. Er kann alles, er spielt alles, und wenn er spielt, tut er das mit ansteckender Spielfreude. Der Ehrenpreis fürs Lebenswerk geht dieses Jahr an einen Kollegen, der uns schon lange inspiriert und hoffentlich noch lange inspirieren wird." Die Laudatio auf Simonischek halten seine Spielparnter aus "Kunst", Udo Samel und Gerd Wameling. Die drei spielen ihre letzte "Kunst"-Aufführung vom 30. August bis 1. September.
In der Begründung des Ehrenpreises Inspiration heißt es: "Frei nach Erich Kästner beliebten Bonmot: ,Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.' beweist Prof. Carl Bergengruen, seit Dezember 2013 Chef der MFG Baden-Württemberg, dass Innovation auch innerhalb des oft als etwas starr beschriebenen Systems der öffentlichen Filmförderungen möglich ist. Dem Mythos einer unregulierbaren, auf Selbstausbeutung basierenden Film- und Fernsehbranche setzt er in seinem Verantwortungsbereich einen so einfachen wie cleveren Riegel vor: Gefördert werden nur Projekte, die nachweisen können, dass soziale und tarifliche Standards eingehalten werden. Was wie die größte arbeitsrechtliche Selbstverständlichkeit der Welt klingt, ist tatsächlich das Ergebnis des Einsatzes von Menschen, die ihr eigenes Gewissen ernst nehmen und die ihnen übertragene Verantwortung als Chance begreifen. Menschen wir Carl Bergengruen. Dafür verleihen wir ihm heute den Ehrenpreis Inspiration."