Ende Juli hat RTL II weitreichende Änderungen bei seiner Nachrichtensendung "RTL II News" angekündigt (DWDL.de berichtete). Die Sendung soll ab 2019 nicht mehr aus Berlin mit einer eigenständigen Redaktion kommen, sondern von infoNetwork aus Köln heraus produziert werden. Im Zuge dessen kündigte man auch an, dass die Nachrichtensendung demnächst nicht mehr um 20 Uhr, sondern um 17 Uhr gezeigt wird. Nun steht auch fest, wann RTL II diese Programmänderung vornehmen wird. Bereits ab dem 3. September werden die "RTL II News" auf dem neuen Sendeplatz ausgestrahlt. Das hat der Sender gegenüber DWDL.de bestätigt.
Durch den neuen Sendeplatz verliert die Sendung rund ein Drittel ihrer bisherigen Brutto-Sendezeit. Statt 15 Minuten wird die Redaktion die Zuschauer künftig nur noch in 10 Minuten über die aktuellsten Ereignisse informieren. Um 17:10 Uhr geht es künftig mit "Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt" weiter, zwischen 18:05 und 18:10 Uhr startet "Köln 50667" und eine Stunde später dann geht "Berlin - Tag & Nacht" auf Sendung. Die exakten Sendezeiten stehen noch nicht fest, "Berlin - Tag & Nacht" erhält aber mehr Brutto-Sendezeit. Denkbar ist, dass die Soap einfach um ein paar Minuten verlängert und der Rest mit Werbung gefüllt wird.
Durch die neue Programmierung erhofft sich RTL II einen besseren Audience Flow bis in die Primetime hinein. Die "RTL II News" sind zwar recht erfolgreich, verlieren im Vergleich zu den beiden Soaps aus Köln und Berlin einige Zuschauer. Das erschwert den Formaten ab 20:15 Uhr den Start in die Primetime. Ob "Berlin - Tag & Nacht" den gewünschten Anschub liefern kann, muss sich aber freilich auch erst noch zeigen.
Inhaltlich wird es bei den "RTL II News" vorerst keine Änderungen geben. Die Sendung kommt wie gehabt bis Jahresende aus Berlin und die Moderatoren begrüßen die Zuschauer weiterhin aus dem realen Studio. Auch die Ressorts bleiben unangetastet, es bleibt nur eben weniger Zeit für die verschiedenen Themen. Ab 2019 kommt es dann auch optisch für die Zuschauer zu großen Veränderungen. Wenn infoNetwork die Sendung produziert, kehrt man in Köln zurück in ein virtuelles Studio.
Dass RTL II seine Nachrichten demnächst nicht mehr selbst produziert, sondern infoNetwork damit beauftragt, ist eine Entscheidung der Sender-Gesellschafter gewesen. Dazu zählen neben der RTL Group (35,9 Prozent) auch Tele München (31,5 Prozent), der Heinrich Bauer Verlag (31,5 Prozent) und Hubert Burda Media (1,1 Prozent). Die 30-köpfige "RTL II News"-Crew hatte sich vor Bekanntwerden der Entscheidung noch mit einem Video an die Gesellschafter gewandt, um sie umzustimmen - vergeblich. Ein Großteil der Mitarbeiter wird zum Jahreswechsel wohl den Job verlieren. Wie viele Mitarbeiter infoNetwork für die Produktion der Nachrichtensendung in Köln abstellen wird, ist derzeit noch nicht bekannt.