Das deutsche Publikum hat auch weiter selbst die Wahl, ob es die Erlebnisse des infantilen Papstes in der Serie "Popetown" sehen will, oder eben nicht. Trotz der auch nach der Ausstrahlung der ersten Folge anhaltenden Kritik vor allem aus der katholischen Kirche und der CSU hält der Musiksender MTV an der Ausstrahlung fest, wie am Dienstag Programmdirektor Elmar Giglinger mitteilte.
Nach den massiven Protesten hatte MTV entschieden, zunächst nur eine Folge ins Programm zu nehmen und diese in eine Diskussionsrunde einzubetten. Die Entscheidung basiere nun MTV zufolge einerseits auf den positiven Reaktionen der Zuschauer, die sich mehrheitlich eindeutig für eine Ausstrahlung ausgesprochen hätten und andererseits auf der Einschätzung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen.
In ihrem Prüfentscheid habe die FSF mitgeteilt, dass in "Popetown" weder eine ablehnende oder gar feindselige Haltung gegenüber Angehörigen einer religiösen Gruppe geschürt, noch die Menschenwürde verletzt werde. Die FSF hat "Popetown" eine Freigabe für das Hauptabendprogramm und teilweise für das Tagesprogramm erteilt. MTV verzichte jedoch dennoch auf eine Ausstrahlung im Tagesprogramm und sende "Popetown" jeweils erst nach 21.00 Uhr, so MTV.
Die verbliebenen neun Folgen werden somit immer mittwochs um 21:30 Uhr auf MTV zu sehen sein. Die erste Folge war von 380.000 Zuschauern verfolgt worden und lag damit um ein Vielfaches über dem Senderschnitt. Deutschland ist nun das zweite Land, in dem die komplette Serie im Fernsehen zu sehen sein wird. Zuvor hatte nur ein neuseeländischer Sender "Popetown" ausgestrahlt. Die BBC, die die Serie ursprünglich in Auftrag gab, verzichtete nach Protesteten auf die Ausstrahlung.