Als Patricia Schlesinger ihren Posten als RBB-Intendantin angetreten hat, da war das RBB Fernsehen das quotenschwächste der Dritten Programme. Schon wenige Monate nach ihrem Amtsantritt kündigte sie daher eine umfangreiche Programmreform an. Schon im letzten Jahr wurden etliche Dinge geändert, um insbesondere am Vorabend und in der Primetime viel mehr eigenes Programm zu zeigen als bis dahin. Nun nimmt man sich in einer weiteren Stufe der Programmreform insbesondere den späteren Abend vor.
Eine größere Neuerung betrifft die Nachrichten. Der RBB reiht sich hier künftig in die Riege der Sender ein, die über alle Mediengattungen hinweg eine einheitliche Marke für Nachrichten einführen wollen. Daher wird aus "RBB aktuell" auch im Fernsehen die im Web schon eingeführte Marke "RBB 24", wie Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus dem "Tagesspiegel" bestätigt. Betroffen ist davon sowohl die Hauptausgabe um 21:45 Uhr wie auch die nachmittäglichen Sendungen. "Brandenburg aktuell" und "Abendschau" am Vorabend bleiben davon unberührt. Doch nicht nur der Titel wird geändert, auch inhaltlich will man sich besser aufstellen. Künftig soll es in "RBB 24" keine Wiederholungen mehr von Beiträgen aus den Vorabendsendungen geben, sie müssten mindestens aktualisiert werden. Dafür stockt der RBB das Budget der Sendung um eine Million Euro auf.
Am späten Abend moderiert Jörg Thadeusz dienstags, mittwochs und donnerstags um 23:30 Uhr einen Late-Night-Talk aus Berlin. Laut "Tagesspiegel" soll er mit Menschen sprechen, "die an dem Tag die Nachrichten bestimmt haben" - ein hoher Anspruch also. "Wir zeigen damit: Das RBB Fernsehen lebt auch um 23 Uhr 30", so der RBB-Programmdirektor. Der Samstagvorabend gehört künftig fest der neuen Sendung "RBB Kultur - Das Magazin" mit Franziska Hessberger, die im Frühjahr dort schon vier Mal zu sehen war, derzeit aber pausiert. "RBB Reporter" wird im Gegenzug auf den Sonntagabend um 22 Uhr verschoben, montags ist für 21 Uhr die neue Quizsendung "Jede Antwort zählt" mit Sascha Hingst geplant.