Dass die Print-Auflagen von Zeitschriften und Zeitungen auch im 2. Quartal auf breiter Fläche rückläufig waren, ist natürlich längst keine Überraschung mehr. In der Liste der 15 Kauftitel mit der höchsten Auflage finden sich überhaupt nur zwei Gewinner: Die Kombi rund um "Nur TV" (zu der auch "TV Sudoku" und "TV Clever" zählen) und "TV Pur" - allesamt Billig-Titel aus dem vierwöchigen Programmie-Segment, für die es offenbar noch immer genügend Abnehmer gibt. Andere Titel aus dem Segment verzeichneten allerdings auch zweistellige Verluste, wie etwa "TV 4wochen" oder "TV 4x7".
Auch ansonsten verzeichnen die TV-Zeitschriften fast alle sinkende Reichweiten, besonders deutlich ging es diesmal für "TV Digital" runter, das knapp zehn Prozent seiner harten Auflage verliert, auch Marktführer "TV 14" verkaufte immerhin 7,5 Prozent weniger Exemplare. Rund 7 Prozent beträgt das Minus auch bei "TV Spielfilm", "Auf einen Blick", "Funk Uhr" und "Fernsehwoche".
Von solchen Werten können einige große aktuelle Zeitschriften und Magazine aber sogar nur träumen. Unter massivem Druck steht beispielsweise weiterhin der "Stern". Offiziell sackte die Auflage um 11,4 Prozent auf knapp 529.000 Exemplare ab, rechnet man kosmetische Maßnahmen heraus und betrachtet nur die "harte Auflage" aus Einzelverkauf und Abonnements, dann betrug das Minus binnen eines Jahres sogar 14,6 Prozent. Knapp 316.000 wirklich zahlende Käufer findet der "Stern" inzwischen nur noch. "Der Spiegel" spielt noch eine Liga höher, auch dort ging die harte Auflage aber um 7,5 Prozent nach unten. Rund 530.000 der insgesamt knapp über 700.000 Exemplare sind der "harten Auflage" zuzurechnen. Der "Focus" übrigens hielt sich mit einem Minus von 1,5 Prozent in der harten Auflage verglichen damit gut, die harte Auflage liegt hier allerdings auch nur noch bei 233.259.
Verkaufte 2/2018 |
Verkaufte 2/2017 |
+/- absolut |
+/- in Prozent |
|
TV 14 |
1.987.039 | 2.148.763 | -161.724 | -7,5 % |
Bild / Fußball-bild |
1.552.937 | 1.687.717 | -134.780 | -8,0 % |
TV Digital |
1.354.592 | 1.522.385 | -167.793 | -11,0 % |
TV Direkt |
1.001.946 | 1.040.325 | -38.379 | -3,7 % |
Hörzu |
960.835 | 997.602 | -36.767 | -3,7 % |
TV Movie |
887.069 | 937.044 | -49.975 | -5,3 % |
Bild Am Sonntag Gesamt |
831.442 | 914.379 | -82.937 | -9,1 % |
Landlust |
828.403 | 902.186 | -73.783 | -8,2 % |
Nur TV Plus |
803.803 | 771.072 | +32.731 | +4,2 % |
Auf Einen Blick |
722.155 | 776.362 | -54.207 | -7,0 % |
TV Spielfilm |
715.937 | 769.067 | -53.130 | -6,9 % |
Der Spiegel |
704.656 | 765.178 | -60.522 | -7,9 % |
Bild Der Frau |
658.730 | 699.016 | -40.286 | -5,8 % |
Freizeit Revue |
640.906 | 683.188 | -42.282 | -6,2 % |
TV Pur |
569.612 | 552.368 | +17.244 | +3,1 % |
Wenn man einen Blick auf die Zeitungen wirft, dann bleibt weiterhin das überaus schlechte Abschneiden der "Bild"-Titel auffällig. Die harte Auflage von "Bild" und "Fußball-Bild" (die Titel werden nur zusammen ausgewiesen) sackte um 10,5 Prozent ab, bei "Bild am Sonntag" war das Minus der harten Auflage mit 10,0 Prozent ebenfalls knapp zweistellig. Das "Handelsblatt" war die einzige überregionale Zeitung, die ihre harte Auflage minimal um 0,4 Prozent steigern konnte, die "Zeit" hielt sich immerhin fast konstant, bei der "taz" hielt sich das Minus mit 2,0 Prozent im Rahmen. "SZ" und "FAZ" verloren jeweils 3,6 Prozent der harten Auflage, die "FAS" knapp 4 Prozent. Dass offiziell eine steigende Auflage der "FAS" ausgewiesen wird (+2,0 Prozent auf 256.065 verkaufte Exemplare), liegt an einer massiven Ausweitung der Bordexemplare um fast 50 Prozent.
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