Es ist die nächste deutschsprachige Serienproduktion von Netflix: Gemeinsam mit dem ORF ist man in die Produktion der Thriller-Serie "Freud" eingestiegen, die schon seit einigen Jahren von Bavaria Fiction und der österreichischen Satel Film entwickelt wird. Satel gehört zu 55 Prozent zu Bavaria Film. Der Filmfonds Wien hat das Projekt nun mit 350.000 Euro gefördert, 2015 flossen aus dem Fonds schon einmal 60.000 Euro in die Entwicklung der Serie.
Nach DWDL.de-Informationen wird es neben dem ORF und Netflix keine weiteren Partner geben, ein deutscher Sender wird nicht gesucht. Das heißt, dass der ORF die Serie exklusiv in Österreich zeigen wird, in Deutschland und voraussichtlich auch im Rest der Welt übernimmt Netflix. Öffentlich wurde die Zusammenarbeit zwischen Netflix, ORF und Bavaria/Satel durch eine Veröffentlichung des Filmfonds, bei der Bavaria wollte man sich zunächst nicht dazu äußern. Gedreht wird unter anderem in Prag und Wien, die Fertigstellung der Serie ist allerdings erst für das kommende Jahr geplant.
Das "Freud"-Drehbuch stammt von Stefan Brunner, Marvin Kren und Benjamin Hessler, als Produzenten sind Heinrich Ambrosch (Satel Film) und Moritz Polterer (Bavaria Fiction) mit dabei. Kren ("4 Blocks") soll auch Regie führen. In der Serie geht es um den jungen Sigmund Freud, der als Kriminalpsychologe einen sadistischen Serienmörder im düsteren Wien zu Beginn des Fin de Siecle jagt. Unterstützung bekommt er dabei von dem Medium Fleur Salomé und dem mürrischen Inspector Laszló Kiss.
Für Netflix ist es nicht nur die erste Koproduktion mit dem ORF, sondern auch die nächste deutschsprachige Serie. Erst im April hatte man eine Serien-Adaption des Romans "Die Welle" angekündigt, 2008 gab es dazu schon einmal einen Film mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle. Interessant ist das "Freud"-Projekt mit Sicherheit auch für die UFA und den WDR: Diese beiden Unternehmen hatten vor mehr als einem Jahr ebenfalls einen Mehrteiler über das Leben und Wirken von Sigmund Freud angekündigt (DWDL.de berichtete). Dieser soll sich aber, anders als die Bavaria-Serie, nah an der Biografie Freuds orientieren und weniger fiktionalisiert sein.