Die Meldung über den angeblichen Rücktritt von CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer machte kaum die Runde, da ging ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke am Sonntagabend in den "Tagesthemen" mit einem Kommentar auf Sendung. Darin sagte er, er erwarte "ein Ende der bajuwarischen Profilneurosen" und erklärte mit Blick auf Seehofer: "Er hätte einen besseren Abgang verdient, aber jetzt war es Zeit."
Tatsächlich trat Seehofer gar nicht zurück, sondern drohte lediglich mit Abschied - inzwischen hat sich die Unruhe gelegt und der Innenminister seinen Verbleib im Amt bestätigt. Gniffke würde seinen umstrittenen Kommentar jedoch im Wesentlichen noch einmal genauso formulieren. "Vielleicht würde ich noch einen Satz dazu sagen, gemäß: 'Da ist noch nichts sicher, aber wenn...", so Gniffke in der "Zeit". "Und dann würde ich genau den Text wieder wählen.“
Zugleich betonte der ARD-aktuell-Chefredakteur im Gespräch mit der Wochenzeitung, dass man in der Sendung immer wieder darauf hingewiesen habe, "dass noch nichts feststeht". Eingeleitet hatte "Tagesthemen"-Moderatorin die Sendung allerdings mit folgenden Worten: "Horst Seehofer schmeißt als Innenminister und CSU-Chef hin. Das ist jetzt bestätigt."
Im weiteren Verlauf stellte BR-Reporter Julian von Löwis klar, dass es noch unterschiedliche Meldungen zu dem möglichen Rücktritt gebe und man daher auf eine Stellungnahme warten sollte.