Der Rundfunkrat des HR hat den Jahresabschluss 2017 genehmigt, das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Verlust in Höhe von 59 Millionen Euro. Damit sei das Ergebnis drei Millionen Euro besser als erwartet, heißt es vom HR. Als Grund für das dicke Minus nennt das Unternehmen den Kompromiss mit den Kabelnetzbetreibern, durch die sich die ARD dazu verpflichtet hatte, diesen wieder Einspeise-Entgelte zu zahlen (DWDL.de berichtete). Darüber hinaus spüre man nach wie vor die Auswirkungen der niedrigen Zinsen.

HR-Intendant Manfred Krupp sagt: "Es ist und bleibt auch für die nächsten Jahre notwendig, dass wir unseren Sparkurs konsequent fortsetzen, ohne dass Vielfalt und Qualität unserer Angebote dadurch beeinträchtigt werden. Denn der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehört den Menschen in diesem Land, er bietet in einer sich rasant verändernden Medienwelt Gemeinschaft. Täglich nutzen über 82 Prozent der Deutschen unsere Angebote." In diesem Jahr soll das Minus des HR allerdings noch größer ausfallen: Das Unternehmen plant 2018 mit einem Fehlbetrag in Höhe von 90 Millionen Euro (DWDL.de berichtete).

Armin Clauss, Vorsitzender des Verwaltungsrats, sagt: "Der Hessische Rundfunk hat in der Vergangenheit umfangreiche Sparmaßnahmen umgesetzt. Jüngstes Beispiel ist der Tarifvertrag über die Neuordnung der Altersversorgung. Weitere Sparprozesse gehen ausschließlich zu Lasten unseres Publikums. Denn dann müssten schmerzhafte Einsparungen im Programm vorgenommen werden – bei wertvollen Inhalten wie Dokumentarfilmen, Hörspielen oder Klassik-Angeboten." In diesem Zusammenhang forderte Clauss dann auch einmal mehr einen Ausgleich der Teuerungsrate.