Die Twitter-Karriere von Schauspielerin Roseanne Barr war schon lange geprägt von Verschwörungstheorien, Hass und Beleidigungen. Mit einem rassistischen Tweet über Valeria Jarrett, ehemalige Beraterin des früheren US-Präsidenten Barack Obama, hat sich Barr und alle Mitarbeiter der Produktion gestern bekanntlich um ihre höchst erfolgreiche Sitcom-Neuauflage gebracht.
"Roseannes Äußerung auf Twitter ist abscheulich, abstoßend und steht im Widerspruch zu unseren Werten. Wir haben uns daher entschieden, ihre Serie abzusetzen,“ erklärte ABC Entertainment-Chefin Channing Dungey. Eine konsequente, aber auch schwerwiegende Entscheidung für den US-Sender, der nun in der kommenden Saison den Verlust einen sicheren Quoten-Hit kompensieren muss. Die Neuauflage der 90er-Sitcom war in der vergangenen Saison mit Abstand die erfolgreichste Serie in der jungen Zielgruppe.
Und auch der deutsche Disney Channel hat inzwischen reagiert: Eigentlich sollte die Neuauflage von „Roseanne“ angesichts des enormen Erfolgs in den USA ab August als besonderes Highlight in der Primetime gezeigt werden, wie Senderchef Thorsten Braun erst vor wenigen Wochen im DWDL.de-Interview verriet. Auf Anfrage teilte der Sender nun am Mittwochvormittag mit, dass man „analog zur Entscheidung in den USA“ auf die Ausstrahlung der Neuauflage von „Roseanne“ verzichten werde.
Unklar bleibt allerdings, was mit den alten Folgen von „Roseanne“ passiert, mit denen der deutsche Disney Channel derzeit den gesamten Montagabend füllt. Gleich zehn Folgen am Stück laufen von 20.15 Uhr bis nachts um 00.50 Uhr. In den USA haben mehrere Plattformen und Sender, die noch alte Folgen von „Roseanne“ im Angebot hatten, auch diese aus dem Programm genommen. Darunter die Kabelsender CMT, TV Land, Paramount Network sowie die VoD-Plattform Hulu. Letztere teilte gegenüber „Hollywood Reporter“ mit: „Wir unterstützen die Entscheidung von ABC.“