Der WDR hat einem langjährigen Fernsehkorrespondenten nach neuen Vorwürfen von sexueller Belästigung gekündigt. Einen entsprechenden Bericht von "Stern" und "Correctiv" bestätigte der öffentlich-rechtliche Sender am Montag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. "Wir bestätigen, dass einem Mitarbeiter nach sorgfältiger Prüfung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe fristlos gekündigt wurde."

Bereits Anfang April waren erste Anschuldigungen bekannt geworden. So soll der Mann im Jahr 2012 einer Praktikantin auf einer Dienstreise in sein Hotelzimmer geladen und ihr auf seinem Laptop einen Pornofilm gezeigt haben. Einer anderen Kollegin soll er laut "Stern" in einem längeren E-Mail-Wechsel sexuelle Avancen gemacht haben. Zunächst sprach der WDR lediglich eine Ermahnung aus, nach weiteren Vorwürfen hatte der Sender den Korrespondenten schließlich freigestellt.

Jetzt also die Kündigung. "Der WDR hatte in den letzten Wochen neue Hinweise mehrerer Betroffener erhalten. Diese wurden im Anschluss sorgfältig geprüft", erklärte ein WDR-Sprecher auf DWDL.de-Nachfrage. "Auch nach Anhörung des Mitarbeiters stufte der WDR die Vorwürfe als glaubhaft und so gravierend ein, dass er die entsprechende Konsequenz gezogen hat."

Um wen es sich handelt, sagte der WDR mit Verweis auf den Schutz von Persönlichkeitsrechten sowie arbeitsrechtliche Gründe nicht. In einem anderen Fall hatte der Ende April den Fernsehfilm-Chef Gebhard Henke freigestellt, nachdem auch ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde. Henke ging daraufhin in die Offensive, bestritt aber die Vorwürfe.

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