Fox ist derzeit ein Network im Übergang. Disney plant bekanntlich die Übernahme eines Großteils von 21st Century Fox, nicht aber des Networks. Das hätte zur Folge, dass Fox künftig ohne eigenes Produktionsstudio dastünde und Teil eines Konzerns wäre, der sich vornehmlich auf Sport und News konzentrieren will. Auch wenn Murdoch betonte, dass Fox auch weiterhin in Serien investieren wolle, darf man also gespannt sein, wie sich Fox weiter entwickelt. Denn selbst in der kommenden Season, die zumindest noch in den alten Strukturen startet, hat sich Fox in Sachen Serienbestellung merklich zurückgehalten.

Schon im vergangenen Jahr gab es mit nur sechs Serien-Neubestellungen einen Tiefstwert, in diesem Frühjahr stehen sogar nur vier neue Produktionen auf dem Bestellzettel. Dazu kommt noch die vor einem Jahr von ABC abgesetzte und von Fox nun wiederbelebte Sitcom "Last Man Standing". Die schickt Fox künftig genau auf dem Sendeplatz ins Rennen, auf dem sie sich einst bei ABC ziemlich wacker schlug: Am Freitagabend, den Fox künftig somit also mit einer Comedy-Stunde eröffnet. Im Anschluss startet dort mit "The Cool Kids" eine neue Comedyserie über eine Gruppe von Rentnern im Altersheim, die von einer neuen Bewohnerin aufgemischt werden.

Mit beiden Comedys zielt Fox damit nicht aufs ganz junge Publikum, eine Abkehr von der bisherigen Comedy-Strategie. Hier gab's in den letzten Tagen ein Groß-Reinemachen: Neben dem planmäßig endenden "New Girl" hatte Fox nämlich auch bei "The Last Man on Earth", "The Mick" und "Brooklyn Nine-Nine" den Stecker gezogen (wobei letzteres umgehend von NBC übernommen wurde). Obwohl also mindestens vier Comedy-Serien das Fox-Line-Up verlassen (bei den Neulingen "LA to Vegas" und "Ghosted" ist noch immer keine Entscheidung über eine Fortsetzung gefallen), gibt's nur zwei neue Produktionen. Die zweite hört auf den Namen "Rel" (genauere Beschreibung auf Seite 2) und wird in den Sonntags-Comedyblock integriert, der künftig allerdings auch 30 Minuten kürzer ist und nicht bereits um 19:30 Uhr mit "Bob's Burgers" startet, das stattdessen nun den Platz um 20:30 Uhr nach den "Simpsons" bekommt.

Dass Fox sich in Sachen fiktionaler Bestellungen so zurückhielt, hängt vor allem auch damit zusammen, dass man sich für viel Geld die Rechte an den Donnerstagsspielen der NFL gesichert hat und dieser Abend somit im Herbst mit Sport belegt ist. Kolportierte 3 Milliarden US-Dollar legt Fox insgesamt für fünf Jahre angeblich auf den Tisch. Das sorgt auch dafür, dass die Woche gewissermaßen in zwei Hälften zerfällt. Alle Drama-Serien konzentriert Fox nämlich künftig auf die Tage Montag bis Mittwoch, während die zweite Wochenhälfte dann ausschließlich mit Comedy, Sport und Show bespielt wird.

Im Dramaserien-Bereich wird im Herbst nur etwas hin- und hergeschoben. Der erfolgreiche Neustart "9-1-1" (die letzte Serie von Ryan Murphy für Fox, ehe er zu Netflix wechselte) bildet künftig mit "The Resident" den Montagsblock, das in letzter Minute gerettete "Lethal Weapon" (mehr dazu hier) läuft gemeinsam mit "The Gifted" dienstags, mittwochs bleibt's beim erprobten Musik-Team aus "Empire" und "Star". Zwei neue Dramaserien hat Fox zwar bestellt (mehr dazu auf der zweiten Seite), ihre Ausstrahlung ist aber ebenso wie die neue Staffel von "The Orville" sowie die fünfte und zugleich letzte Staffel von "Gotham" erst für Anfang 2019 vorgesehen.

 
Mo Di Mi Do Fr So
20:00 The Resident
 
The Gifted
Empire
 
Thursday Night Football

Last Man Standing

 

The Simpsons
20:30 The Cool Kids Bob's Burgers
21:00

9-1-1


Lethal Weapon
Star
Hell's Kitchen
Family Guy
21:30
Rel

Nicht mehr im FOX-Programm sind "The Exorcist", "New Girl", "Brooklyn Nine-Nine" (nun NBC), "The Mick", "The Last Man on Earth" und "Lucifer".

Noch keine Entscheidung gefallen ist bei "LA to Vegas" und "Ghosted".

Zu einem späteren Zeitpunkt starten: "The Orville", "Gotham", "Proven Innocent" und "The Passage".

Auf Seite 2: Das sind die neuen Fox-Serien 2018/19