Am Wochenende haben sich viele freie Mitarbeiter der ARD bei Radio Bremen getroffen und über die Zukunft der Freien im Senderverbund debattiert. Mit dabei war auch Radio-Bremen-Intendant Jan Metzger, der an einer Stelle kräftig gegen die Verleger austeilte. "Wir haben nicht dieselben Plattformen wie die Zeitungsverleger, die diese in der Tat propagandistisch nutzen", sagte Metzger bei dem Kongress laut dem freien ARD-Journalisten Stefan Fries. Das sei eine der größten Auseinandersetzungen, die er auch mit befreundeten Kollegen in den Verlagen immer wieder führe, so Metzger. "Das, was auf den Medienseiten passiert, hat streckenweise mit Journalismus nichts mehr zu tun, das ist reine Verlagspropaganda."
Man wolle und könne auch nicht so arbeiten, sagt Metzger. Tatsächlich spricht der Intendant von Radio Bremen hier einen wunden Punkt der Verleger an: Seit Wochen trommeln einige Zeitungen mehr oder weniger offen auf ihren Medienseiten gegen ARD und ZDF, ganz vorne mit dabei ist nicht selten die "FAZ". Metzger: "Wir haben nicht dieselbe propagandistische Power und Skrupellosigkeit, die die Verleger haben. Das geht uns ab."
Metzger führt als Beispiel die "Tagesschau" an: Wenn man dort eine "bedeutende Unternehmensnachricht" platzieren wolle, scheitere man am "orthodoxen Verständnis" der Kollegen, was den Nachrichtenwert von solchen Meldungen angehe. "Wir sind in der Selbstdarstellung nicht besonders gut, um es freundlich zu sagen. Wir sind gerade dabei, uns ein bisschen zusammenzuraufen, mal über uns selbst zu reden", sagt der Intendant der kleinen ARD-Anstalt. Im Sommer will die ARD bekanntlich eine Imagekampagne starten, in der sie ihren gesellschaftlichen Wert und die Verbundenheit ihres Programms mit dem Publikum deutlich machen will.