Nachdem Bernhard Burgener im vergangenen Jahr den Machtkampf bei Constantin Medien für sich entscheiden konnte, hellte sich die Lage des Konzerns in jüngster Zeit wieder deutlich auf. Schon im Vorfeld der Vorlage der Jahresbilanz gab das Unternehmen bekannt, dass das Konzernergebnis mit einem Plus von 27,8 Millionen Euro klar über den letzten Prognosen aus dem November lag, die noch von 15 bis 18 Millionen Euro ausgingen. Der Umsatz lag mit 263,8 Millionen Euro im Prognose-Korridor.
Dass es im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um über 50 Prozent gab, liegt vor allem daran, dass die Ergebnisse Highlight-Communications-Gruppe seit dem 12. Juni nicht mehr in der Bilanz auftauchen - sprich die Segmente Film- sowie Sport- und Eventmarketing. Constantin Medien konzentriert sich stattdessen auf das Segment Sport. Auch im Sportgeschäft sank der Umsatz allerdings um 13,4 Prozent auf 139,1 Millionen Euro. Hier macht sich vor allem der Wegfall des Produktionsrahmensvertrags zwischen Plazamedia und Sky bemerkbar. Das Neukundengeschäft lief hier nicht so wie erhofft.
Da die Highlight-Umsätze im laufenden Jahr nun ganz wegfallen, wird der Umsatz in diesem Jahr nur noch mit 110 bis 130 Millionen Euro erwartet. Und während aufgrund von Sondereffekten im vergangenen Jahr also ein deutlicher Gewinn anfiel, werden in 2018 rote Zahlen erwartet. "Unter Berücksichtigung der Holding-Kosten sowie des Finanzergebnisses und Steuern erwartet der Vorstand ein auf die Anteilseigner entfallendes Konzernergebnis von -1,5 Mio. Euro bis -4,5 Mio. Euro", heißt es in der Mitteilung von Constantin Medien.
Auch wenn es zuletzt gelang, die Finanzierung der Rückzahlung einer millionenschweren Unternehmensanleihe zu sichern und den Konzern von seinen Schulden zu befreien, bewegt sich Constantin Medien also weiterhin auf schwierigem Terrain. Vorstandschef Olaf Schröder: "In den letzten Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres ist es uns mit vereinten Kräften gelungen, den Bestand der Constantin Medien-Gruppe zu sichern und unseren Konzern operativ wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Innerhalb weniger Monate haben wir die Stolpersteine aus dem Weg geräumt und unsere Strategie für einen auf den Sport fokussierten Konzern erfolgreich weiterverfolgt. Wir haben die Konzernfinanzierung gesichert, Finanzierungskosten reduziert, kostspielige Rechtsstreitigkeiten beendet und den Konzern verschlankt und entschuldet. Alle diese positiven Ergebnisse täuschen aber nicht darüber hinweg, dass wir noch ein gutes Stück Weg vor uns haben. Zu lange waren wir auf strategischem Schlingerkurs. Was die Finanzkennzahlen betrifft, so wird allein der durch die Entkonsolidierung der Highlight-Gruppe asymmetrische Vorjahresvergleich auf Konzernebene auch im ersten Halbjahr 2018 zur Ausweisung geringerer Umsätze führen. Das soll aber nicht den Blick dafür verstellen, dass wir erfolgreich in unseren zentralen Geschäftsfeldern im Sportbereich arbeiten."