Klaus Brinkbäumer ist bereits seit mehr als drei Jahren Chefredakteur beim "Spiegel", nach der wilden Büchner-Zeit war er es auch, der wieder Ruhe in den Verlag brachte. Zumindest nach außen hin gibt es seit 2015 weniger Streitereien. Mit der Ruhe könnte es demnächst aber vorbei sein, Brinkbäumer könnte nämlich schon bald seinen Job verlieren. Das spekuliert zumindest Medienjournalist Kai-Hinrich Renner im "Hamburger Abendblatt".
Renner schreibt, dass man sich an der Ericusspitze bereits Gedanken über einen möglichen Nachfolger mache. So würden die Geschäftsführer der Spiegel Mitarbeiter KG, die 50,5 Prozent der Anteile des Verlags hält, bereits den Markt nach geeigneten Kandidaten sondieren. Gruner + Jahr, das 25,5 Prozent hält und einem neuen Chefredakteur zustimmen muss, habe ebenfalls nichts gegen eine Neubesetzung des Postens.
Grund für die angeblichen Überlegungen für einen Chefredakteurswechsel ist laut Renner die Zusammenlegung von Print- und Online-Redaktion. Dieses Projekt wolle man offenbar mit einem neuen Chefredakteur oder einem Team neuer Chefredakteure angehen. Mit mindestens zwei Kandidaten habe es auch schon Gespräche gegeben, schreibt Renner. Weder die Mitarbeiter KG noch Gruner + Jahr wollen sich gegenüber Renner zu den Spekulationen äußern. Einen offiziellen Beschluss zur Ablösung von Brinkbäumer gibt es nicht.