Anfang Februar haben Servus TV und Sky in Österreich für eine überraschende Meldung gesorgt. Damals hieß es, Servus TV zeige insgesamt sechs Spiele der Deutschen Bundesliga im Free-TV. Dafür werde der Sender das Sky-Signal übernehmen (DWDL.de berichtete). Das ist dann zunächst auch passiert: Am 10. Februar war die Partie Bayern gegen Schalke im österreichischen Free-TV zu sehen, Anfang März zeigte Servus TV dann Dortmund gegen Leipzig. Die letzte angekündigte Begegnung, Leipzig gegen Bayern am 18. März, wurde allerdings nicht übertragen - und auch die restlichen drei Spiele werden nicht bei Servus TV zu sehen sein.

Eine entsprechende DWDL.de-Recherche bestätigten beide Sender am Donnerstag. Eine Servus-TV-Sprecherin sagt auf Anfrage: "Servus TV hat sich aus der Kooperation mit Sky zurückgezogen und zeigt damit keine Spiele der Deutschen Bundesliga mehr im Free TV. Grund sind zu starke Differenzen bei der Auswahl der Begegnungen." Sky Österreich bestätigt das gegenüber DWDL.de, ein Sprecher erklärt: "Wir bedauern die Entscheidung von Servus TV sich aus der Kooperation zurückzuziehen. Es konnte bei der Auswahl der Spiele bislang keine Einigung erzielt werden."

Ganz offensichtlich war man sich also uneins, welche Spiele Servus TV im Free-TV zeigen darf. Schon bei der Bekanntgabe der Kooperation fiel auf, dass der Free-TV-Sender vor allem die Spiele der vermeintlich hochkarätigen Mannschaften zeigen sollte. Dass nun aber auch die bereits angekündigten Begegnungen Leipzig gegen Bayern und Dortmund gegen Bayern (28. Spieltag) nicht übertragen werden, obwohl man sich hier offensichtlich bereits geeinigt hatte, überrascht dann doch.

Weder Sky noch Servus TV wollen sich darüber hinaus zu dem Vorgang äußern. Der Pay-TV-Sender fürchtete aber wohl ganz offensichtlich, dass die hochkarätigen Spiele im Free-TV das eigene Angebot abwerten könnten. Im Februar hieß es noch, man wolle das eigene Angebot durch die Kooperation einem "noch breiteren Publikum präsentieren".

Servus TV verliert nun einen Quotenbringer, die ersten übertragenen Partien liefen nicht überragend gut, aber doch deutlich über dem Senderschnitt. Und natürlich tat es auch dem Image des Senders gut, die Deutsche Bundesliga zu zeigen. Servus-TV-Chef Ferdinand Wegscheider erklärte im Februar, es würden mehr als 20 Österreicher in der Bundesliga spielen. "Da könnte auch unser Interesse kaum größer sein", so Wegscheider damals. Am 18. März zeigte Servus TV in Österreich übrigens die MotoGP, dann eine Eishockey-Übertragung und dann, statt der Bundesliga, eine Sonderprogrammierung zum Tod von Stephen Hawking.