Mehr als sechs Jahrzehnte stand Siegfried Rauch vor der Kamera und begeisterte bis zuletzt ein Millionenpublikum, jetzt ist der Schauspieler im Alter von 85 Jahren gestorben. Einem Bericht des Senders Radio Oberland zufolge soll Rauch bei einer Feier der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Wohnort Untersöchering eine Treppe hinuntergestürzt und noch vor Ort seinen Verletzungen erlegen sein. Laut "Bild" bestätigte die Polizei am Montag den Tod des Schauspielers.

Nach einem Studium der Theaterwissenschaften stand Siegfried Rauch in den 1950er Jahren zunächst vorwiegend auf der Bühne, mit der Zeit feierte er aber auch im Fernsehen und Kino große Erfolge. 1970 spielte er in dem US-amerikanischen Film "Patton - Rebell in Uniform" einen Hauptmann - die Produktion wurde später mit mehreren Oscars ausgezeichnet. Nur ein Jahr später war Rauch an der Seite von Steve McQueen in dem Rennsportfilm "Le Mans" zu sehen.

Große Publikumserfolge feierte der Schauspieler auch in der Fernsehserie "Es muss nicht immer Kaviar sein" und in der Karl-May-Serie "Mein Freund Winnetou", in der Siegfried Rauch neben Pierre Brice den Old Shatterhand spielte. Auch in den Serien "Die glückliche Familie", "Wildbach" und "Der Bergdoktor" wirkte er mit. Bis 2013 war er darüber hinaus als Jakob Paulsen im ZDF-Dauerbrenner "Das Traumschiff" zu sehen, zuletzt hatte er zudem Rollen in der Sat.1-Sketchcomedy "Knallerkerle".

"In 'Das Traumschiff' und 'Der Bergdoktor' wurde Siegfried Rauch in seinen Rollen, denen er große Kraft und Qualität verlieh, vom Publikum geliebt", sagte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler. "Als bleibende Werte gehören diese Erfolgsformate nicht nur seit Jahrzehnten zum Grundstock unseres Programms, sondern sind längst Teil unserer ZDF-Identität geworden. Wir trauern um einen großen Schauspieler." In Erinnerung an den Schauspieler wird das ZDF am kommenden Samstag ab 12:15 Uhr den "Rosamunde Pilcher"-Film "Alte Herzen rosten nicht" senden. Im Anschluss wird die letzte "Traumschiff"-Produktion mit Rauch als Kapitän wiederholt.

Angesprochen auf den Tod, sagte Siegfried Rauch vor einem Jahr in einem Interview: "Gott sei Dank wissen wir nicht, was kommt. In meinem Alter solche Pläne zu machen, ist blödsinnig. Aber ich weiß: Es kann von heute auf morgen vorbei sein.“ In meinem Alter solche Pläne zu machen, ist blödsinnig. Aber ich weiß: Es kann von heute auf morgen vorbei sein." Ihm sei bewusst, dass alle Menschen sterben. "Ich kann nicht verlangen, dass ich der einzige Mensch auf der Welt bin, der ewig lebt. Aber so lange ich lebe, möchte ich mein Leben genießen. Jeder Tag ist wertvoll."