Lange sah es so aus, als müsse sich die Serie A, das italienische Pendant zur deutschen Fußball-Bundesliga, auf sinkende Einnahmen einstellen. Noch in der vorigen Woche berichteten italienische Medien, dass die Angebote von Sky und Mediaset für die ausgeschriebenen Live-Rechte von 2018/19 bis 2020/21 nur noch bei rund 760 Millionen Euro pro Saison liegen sollen und damit fast 200 Millionen Euro niedriger als bisher.
Die Milliarden-Marke, die sich der Sportrechtevermarkter Infront als Ziel gesetzt hatte, schien in weite Ferne gerückt zu sein - bis nun überraschend das spanische Unternehmen MediaPro um die Ecke kam. Zwar war es nach mehreren Gesprächen gelungen, die Gebote auf mehr als 800 Millionen Euro zu erhöhen, doch MediaPro bot nun gewissermaßen in letzter Sekunde knapp über 1,05 Milliarden Euro und erhielt von der Liga den Zuschlag.
Genau genommen zahlt das Unternehmen, das in Spanien zusammen mit beIn den Sender beIn Sports betreibt, nun 1.050.001.000 Euro pro Saison - und damit genau 1.000 Euro mehr als es das von der Seria A ursprünglich ins Auge gefasste Mindestgebot besagt. Sky ist damit aus dem Rennen, hat aber trotzdem noch Chancen, die italienische Fußball-Liga auszustrahlen. Denn offenbar ist MediaPro gar nicht daran interessiert, im wirtschaftlich angeschlagenen Italien eine eigene Plattform an den Start zu bringen.
Stattdessen ist geplant, den neuen Fußball-Sender diversen Plattformen zur Verbreitung anzubieten - auf diese Weise könnte also auch Sky noch zum Zuge kommen, auch wenn die Exklusivität darunter leiden dürfte.