Netflix hat seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt und mit diesen die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen. Allein im 4. Quartal gewann Netflix über acht Millionen neue Abonnenten und zählte somit zum 31. Dezember nun 117,6 Millionen Kunden. Zieht man die Abonnenten im kostenfreien ersten Monat ab, waren es noch immer 110,6 Millionen. Dabei wächst Netflix mittlerweile vor allem im internationalen Geschäft: Außerhalb der USA hat Netflix nun 62,8 Millionen Abonnenten, innerhalb der USA 54,8 Millionen. Das starke Wachstum ist um so bemerkenswerter als Netflix im vergangenen Jahr den Preis für die meisten Abonnenten nochmal um einen Dollar angehoben hat.
Der Nettogewinn kletterte im 4. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 129,6 auf 185,5 Millionen Dollar. Übers gesamte Jahr gesehen beträgt der Nettogewinn 559 Millionen Dollar, das war gut drei Mal so viel wie 2016. Umgesetzt hat Netflix im vergangenen Jahr insgesamt 11,7 Milliarden Dollar nach 8,8 Milliarden im vergangenen Jahr.
Dieses deutliche Wachstum ist allerdings auch nötig - denn Netflix investiert weiter massiv in eigene Inhalte. Etwa 8 Milliarden sollen es im kommenden Jahr werden. Um das zu finanzieren, nimmt Netflix bislang kontinuierlich neue Schulden auf. Das zeigt sich, wenn man auf den "Free Cash Flow" blickt - der lag im vergangenen Jahr nämlich bei -2 Milliarden Dollar. Und im laufenden Jahr sollen es sogar -3 bis -4 Milliarden Dollar werden. Trotz des Wachstums muss Netflix den Beweis der dauerhaften Tragfähigkeit des derzeitigen Geschäftsmodells also erst noch erbringen.
An der Börse herrscht aber erstmal Euphorie: Nach Vorlage der Zahlen schoss die Netflix-Aktie um über 8 Prozent nach oben. Damit ist das Unternehmen an der Börse nun erstmals mehr als 100 Milliarden Dollar wert.