"Das vor zwei Jahren von Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz gegründete Portal Übermedien beleuchtet so konsequent wie unabhängig das gesamte Mediengeschehen in einem gekonnten Genre-Mix und zeigt, wie innovativ Medienjournalismus bei konsequenter Nutzung der neuen digitalen Möglichkeiten sein kann" - mit diesen Worten begründet die Jury die Verleihung des Bert-Donnepp-Preises 2018 an Übermedien. Und weiter: "Übermedien vereint kluge Kommentare, tiefgreifend-hintergründige Recherchen und satirische Ansätze - stets mit klarer Haltung und dem unverbrüchlichen Optimismus: das geht besser!" Stefan Niggemeier selbst hat den Bert-Donnepp-Preis 2003 schon einmal erhalten.
Zudem wird in diesem Jahr auch Georg Seeßlen für sein langjähriges medienpublizistisches Schaffen ausgezeichnet. In der Begründung heißt es: "Wie haben sich in den Medien die Grenzen des Sagbaren verschoben? Wie benutzen rechte Provokations-Strategen Journalisten, und wie lassen diese sich benutzen? Mit solchen weiterhin hochaktuellen Fragen hat sich Georg Seeßlen, Jahrgang 1948, schon früher beschäftigt als andere Publizisten, und er tut es jetzt noch umfänglicher und kenntnisreicher als die Konkurrenz. Seeßlen ist ein sehr genauer Beobachter, er ist in der Lage, TV-Comedyformaten oder dem Eurovision Song Contest Einsichten abgewinnen, die für den Leser gesellschaftspolitisch erhellend sein können. Nicht zuletzt fühlt sich Georg Seeßlen weiterhin der Aufklärung verpflichtet - was für viele seiner Kollegen ja aus unterschiedlich guten Gründen nicht mehr gilt."
Neben den beiden Preisträgern wird auch eine besondere Ehrung an Dunja Hayali für "ihre klare und anhaltende Positionierung im Kampf gegen Hatespeech, Diskriminierung und Verharmlosung rechter Gesinnung" ausgesprochen. Hier schreibt die Jury: "Sie nennt die Auswüchse der Demokratiefeindlichkeit und Menschenverachtung beim Namen und verdeutlicht uns allen, was es heißt, wenn die Grundwerte unseres Miteinanders und die Demokratie den Vernichtungsbestrebungen rechter Kräfte überlassen werden. Obwohl sie beleidigt, herabgewürdigt und bedroht wird, bleibt sie sich und ihren Werten treu und tritt täglich an, die Demokratie und die Menschlichkeit zu verteidigen."
Der Bert-Donnepp-Preis, der nach dem Erfinder des Grimme-Preises und Gründer des Grimme-Instituts benannt ist, wrude 1991 vom Förderverein "Freunde des Grimme-Preises" ins Leben gerufen und ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet am 31. Januar beim traditionellen "Bergfest" zur Halbzeit der Jury-Beratungen über die Grimme-Preise 2018 in Marl statt.