Erst am Montag ist bekannt geworden, dass Disney offenbar wieder mit 21st Century Fox über eine mögliche Übernahme großer Teile des Murdoch-Imperiums verhandelt (DWDL.de berichtete). Nun könnte alles ganz schnell gehen: Wie CNBC am Dienstagnachmittag deutscher Zeit berichtet, könnte der Deal bereits in der kommenden Woche kommuniziert werden. CNBC beruft sich auf in der Sache gut informierte Quellen, bereits Anfang November hatte der Nachrichtensender als erstes Medium über entsprechende Pläne berichtet.
Auch Comcast galt vor einiger Zeit als Interessent für weite Teile von 21st Century Fox - nun scheint Disney aber endgültig das Rennen gemacht zu haben. Laut CNBC sind die Gespräche zwischen den Verantwortlichen in jüngster Vergangenheit weit vorangeschritten. Laut dem Bericht könnte Disney das Film- und TV-Produktionsgeschäft von 21st Century Fox übernehmen, mit dabei wären also auch die Endemol Shine Group sowie das Filmstudio 20th Century Fox.
Offenbar ist Rupert Murdoch auch gewillt, seinen rund 39-prozentigen Anteil am europäischen Pay-TV-Unternehmen Sky plc zu verkaufen. Laut CNBC könnte Disney darüber hinaus sowohl den 30-prozentigen Anteil von Fox am VoD-Dienst Hulu übernehmen, als auch den asiatischen Medienkonzern Star TV und diverse US-Sportsender. Bei 21st Century Fox verbleiben würden demnach die News- und Sport-Unit, also auch die Sender Fox News und Fox Sports.
Sollte der Deal tatsächlich über die Bühne gehen, wäre das die nächste Mega-Übernahme im US-Medienmarkt. Laut Insidern liegt das Volumen des Geschäfts bei rund 60 Milliarden US-Dollar, das berichtet CNBC. Für Disney wäre eine Übernahme der genannten Sparten ohne Frage ein interessantes Geschäft. Würde man sich doch bekannte Marken wie "X-Men", "Fantastic Four", "Star Wars", "Avatar", "Ice Age" und viele weitere ins Haus holen.
Einigen sich die Medienkonzerne auf den Mega-Deal, müsste dieser aber ziemlich sicher von den Kartellbehörden genehmigt werden. Das dürfte kein einfaches Unterfangen werden, wie die geplante Übernahme von Time Warner durch AT&T zeigt. Diese wurde bereits im Oktober 2016 angekündigt, vor wenigen Tagen reichte das US-Justizministerium allerdings Klage gegen die geplante Fusion ein. Das Ministerium befürchtet weniger Wettbewerb und weniger Innovationen für viele Millionen Amerikaner (DWDL.de berichtete).