ProSiebenSat.1 hat für die laufende Saison bekanntlich eine deutliche Steigerung der Anzahl an Erstausstrahlungen angekündigt. Bislang war davon allerdings in der Primetime nicht viel zu sehen, wei ein Blick auf unseren monatlich erhobenen Frische-Index in den letzten Monaten gezeigt hat. Im November hat sich das zumindest in Bezug auf Sat.1 geändert. Immerhin rund zwei Drittel des Abendpgramms (wir nehmen hier die Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht für die Berechnung unseres Frische-Index her) waren mit Free-TV-Premieren und Erstausstrahlungen bestückt. Das waren zehn Prozentpunkte mehr als im Oktober und auch fünf Prozentpunkte mehr als im November vergangenen Jahres.
Auch kabel eins hat sich nach einem stark wiederholungsgeprägten Oktober wieder drauf besonnen, etwas mehr frische Ware zu zeigen und steigerte den Frische-Anteil ebenfalls um zehn Prozenptunkte - liegt allerdings weiterhin unter dem Vorjahreswert ebenso wie ProSieben, wo inzwischen Serien wie "The Big Bang Theory", "Simpsons" und "Family Guy" wieder in der Wiederholungszeit angekommen sind.
Der Sender mit den wenigsten Wiederholungen in der Primetime blieb im November das ZDF - mit einem sagenhaften Wert von 92 Prozent. Das Erste landete gut 9 Prozentpunkte dahinter auf dem zweiten Rang vor RTL, das der Privatsender mit den wenigsten Wiederholungen im Programm bleibt. Problematisch sind dort vor allem die beiden Serien-Abende am Dienstag - wo nach dem Ende von "Bones" nur noch Wiederholungen zur Verfügung stehen - und auch am Donnerstag, wo sich "Bad Cop" verabschiedet hat und "Cobra 11" allein auf weiter Flur zurück ließ.
DWDL.de-Frische-Index - November 2017
FIX-Punkte November 2017 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum November 2016 |
|
ZDF |
92 von 100 |
+8 |
+5 |
Das Erste |
83 von 100 |
+1 |
-1 |
RTL |
75 von 100 |
-2 | -1 |
Sat.1 |
67 von 100 |
+10 |
+5 |
Vox | 60 von 100 |
+4 |
-4 |
RTL II |
47 von 100 | -12 |
-3 |
ProSieben |
45 von 100 |
-1 |
-11 |
kabel eins |
28 von 100 |
+10 | -4 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.