16 Spots und Audios umfasst die erste Imagekampagne, die das öffentlich-rechtliche Jugendangebot im Oktober und November etwa auf Youtube, Instagram und Snapchat an den Start brachte. Die stach bei der jungen Zielgruppe vor allem wegen des Hashtags #Scheisswerbung ins Auge. Mit absichtlich schlecht gemachten Spots wollte funk darauf hinweisen, dass man keine Werbung könne, weil man auf seinen Kanäle eben keine Werbung ausstrahle.
Der prägnante Slogan der von GGH Mullen Lowe entwickelten Kampagne: "funk - die mit der #Scheisswerbung. Und den guten Videos." So mancher Verleger dürfte sich angesichts der aggressiven Spots verwundert die Augen gerieben haben. Erst vor wenigen Tagen schrieb "HAZ"-Autor Imre Grimm, die Kampagne klinge "wie Hohn für Unternehmen, die anders als die gebührenfinanzierten Funk-Muttersender jeden einzelnen Euro im Netz erwirtschaften müssen".
Auf der ARD-Pressekonferenz in Leipzig hat sich funk-Programmgeschäftsführer Florian Hager jetzt selbstkritisch gezeigt. Er äußerte "Verständnis für diese Lesart", machte aber deutlich, dass die Kampagne auf die nerviges Product Placement abzielte, wie man sie auf Youtube und diversen Drittplattformen erlebt. "Das müssen wir nicht tun", sagte Hager, räumte aber ein, man habe bei den Spots "vielleicht ein bisschen zu sehr auf uns geguckt".
Den womöglich verärgerten Verlegern reichte der funk-Chef zugleich die Hand. "Die Verleger sind für uns gar kein Gegner", erklärte Hager und betonte, dass "jegliche Form der Zusammenarbeit erwünscht" sei.