Seit 2014 betreiben ProSiebenSat.1 und der VDD einen Stoffentwicklungs-Fördertopf, der bislang mit 150.000 Euro jährlich gefüllt wurde. Nun wurde die Zusammenarbeit für drei weitere Jahre verlängert, ab diesem Jahr kommt es bei dem Programm aber zu einigen Änderungen. So konzentriert man sich in diesem Jahr auf zehn Projekte, die mit jeweils 7.500 Euro unterstützt werden - das Budget wurde also um die Hälfte reduziert. Dafür sollen sich die angehenden Drehbuchautoren nun ganz konkret um die Primetime von Sat.1 kümmern, gesucht wird eine Idee für eine neue Procedural-Serie.

Entsprechende Ideen und Vorschläge können ab dem 1. Dezember auf maximal ein bis zwei Seiten eingereicht werden. Teilnahmevoraussetzungen sind nach wie vor erste professionelle Erfahrungen als Drehbuchautorin oder Drehbuchautor. Einsendeschluss ist der 17. Dezember 2017. Die Ideen werden danach von einer zweiköpfigen Jury gesichtet und zur Weiterentwicklung empfohlen. Welche zehn Projekte das schaffen, soll Mitte Januar bekanntgegeben werden.

Als Beispiel für "unverwechselbare Figuren und serielle Unterhaltungsformate mit starker Identität" nennt ProSiebenSat.1 die Serien "Danni Lowinski", "Der letzte Bulle" und "Einstein". Die ersten beiden Formate sind bekanntlich längst auserzählt, "Einstein" ist die einzige eigenproduzierte Serie, mit der Sat.1 in jüngster Vergangenheit einen Erfolg erzielen konnte. Durch die Begrenzung der Anzahl der Projekte auf zehn will man diese künftig stärker redaktionell begleiten - bislang ist noch nichts wirklich Zählbares aus dem Fördertopf entstanden.

Wie auch schon in den vergangenen Jahren hat ProSiebenSat.1 bei dem Fördertopf ein Erstzugriffsrecht auf die entwickelten Projekte. Kommt es zu keinem Drehbuchvertrag, können die Autoren ihre entwickelten Stoffideen frei auf dem Markt anbieten. Stefan Gärtner, der bei ProSiebenSat.1 unter anderem für Koproduktionen und deutsche Fiction zuständig ist, sagt: "Im Zuge der Neuausrichtung der Kooperation werden wir im direkten Austausch mit den Autorinnen und Autoren im Exposéstadium neue Wege gehen - eine Initiative des VDD. Wir hoffen so, Talente kennenzulernen, bestehende Kontakte zu intensivieren und am Ende mit mehr Projekten in die Drehbuchentwicklung zu gehen. Gerade auch bei der Serienentwicklung, die wir gerade sehr forcieren."

VDD-Geschäftsführer Jan Herchenröder und Vorstandsmitglied Uwe Petzold sagen: "Wir sehen in der Weiterentwicklung des Exposé-Fördertopfs eine Chance für Autorinnen und Autoren. Nicht nur wird der Programmbedarf des Senders für die Autorenschaft transparenter. Über die stärkere Einbindung der Redaktion in die Weiterentwicklung der Gewinner-Ideen steigert sich die Wahrscheinlichkeit, ein Projekt am Ende auch platzieren zu können. Gleichzeitig nimmt die Vernetzung der Autorinnen und Autoren mit dem Sender auf diesem Wege weiter zu."