Nachdem Anfang des Monats bekanntgeworden war, dass der Musik-Sender GoldStar TV ab November nicht mehr via Sky zu sehen sein wird, stand plötzlich auch die Existenz des gesamten Senders infrage. Bislang war Sky nämlich der einzige Verbreitungspartner (DWDL.de berichtete). Vor wenigen Tagen hat die Mainstream Media AG, die den Sender betreibt, schließlich bekanntgegeben, dass GoldStar TV ab November beim IPTV-Anbieter waipu.tv zu empfangen sein wird. Nun kommen noch zwei weitere Anbieter hinzu.


Wie Mainstream-Media-AG-Chef Gottfried Zmeck gegenüber DWDL.de bestätigt, ist der Sender ab November auch via Zattoo und Mobile2Morrow zu empfangen. Vor allem der Deal mit Marktführer Zattoo dürfte wichtig sein, um den Sender auch langfristig erhalten zu können. Ähnlich wie bei waipu.tv wird man GoldStar TV bei Zattoo einzeln für 2,99 Euro buchen können, ein anderes Paket als Voraussetzung ist nicht notwendig. Laut der Mainstream Media AG kostet der Sender bei Mobile2Morrow auch 2,99 Euro, damit erhält man demnach auch Zugriff auf das Basis-Paket, das eigentlich 5,99 Euro kostet.

"Wir werden jetzt erst einmal an Reichweite einbüßen und müssen statt Quantität auf Qualität setzen. Diejenigen, die sich jetzt für GoldStar TV entscheiden, treffen eine bewusste Entscheidung", sagt Gottfried Zmeck im Gespräch im DWDL.de. Man brauche eine "hohe fünfstellige Anzahl an Kunden", damit der neue Weg funktioniere, so Zmeck. "Aber nach dem bisherigen Feedback glauben wir, dass das möglich ist." Wie viel die IPTV-Anbieter von den 2,99 Euro einbehalten, will Zmeck nicht sagen und verweist auf Stillschweigevereinbarungen mit den Anbietern. Legt man gängige Branchenzahlen zugrunde, dürfte der Anteil von waipu.tv, Zattoo und Mobile2Morrow bei rund einem Drittel liegen. Der Mainstream Media AG blieben dann pro Kunde also noch rund 2 Euro übrig.

Zmeck sieht im OTT-Bereich einen Wachstumsmarkt und will hier nun investieren. "Der Eintritt in diesen Markt war jetzt nicht ganz freiwillig, aber manchmal muss man sich der Realität stellen. Wir bemühen uns jetzt, das Beste aus der Situation zu machen." Die Verhandlungen mit Sky seien schwierig gewesen - neben dem Faktor der gestiegenen Rechtekosten hätte sich Sky aber auch dazu entschieden, nicht mehr so stark auf lineare Musiksender zu setzen. "Gleichzeitig sind wir sehr froh, dass Sky ein klares Bekenntnis zu Romance TV und Heimatkanal abgegeben hat."

Für den Heimatkanal, der ab November nicht mehr exklusiv via Sky verbreitet wird, gibt es noch keine Neuigkeiten. "Wir führen da gerade sehr intensive Gespräche und ich bin sicher, dass wir uns zeitnah mit den Kabel- und IPTV-Plattformen einigen werden", sagt Zmeck, der den Sender gut aufgestellt sieht und ihn nun noch um die Kurzfilm-Reihe "Kleine Sünden" ergänzt (DWDL.de berichtete). Doch warum setzt Zmeck beim kleinen Sender plötzlich auf eigenproduzierte Fiction? "Es gibt eine Hochkonjunktur für den Begriff Heimat. Also für alles, was lokal und regional und vertraut ist. Wir bemühen uns, diesen Begriff mit unseren Mitteln modern und zeitgemäß zu präsentieren. Da ist die Kurzfilm-Reihe ein wichtiges Element."

Die Vermarktung des Heimatkanals und von Romance TV gibt man zum Jahreswechsel bekanntlich in die Hände von Sky Media. Zmeck sagt dazu: "Sky Media hat sich in den letzten zwei Jahren sehr gut entwickelt und das Management hatte großes Interesse an der Vermarktung dieser zwei Sender. Im Zuge des Gesamtdeals haben wir uns dann mit Sky geeinigt - natürlich auch in der Erwartung, deutlich mehr Umsatz zu machen als bislang."