Bereits im Sommer ist bekanntgeworden, dass ARD und ZDF die Rechte an der neuen Nations League der UEFA gekauft hatten (DWDL.de berichtete). Die Sender wollten das damals noch nicht bestätigen - wohl auch um die entsprechenden Gremien nicht zu verärgern, die erst noch grünes Licht für das Projekt geben müssen. Nun haben die Befürworter der Nations League eine wichtige Hürde genommen: Der WDR-Rundfunkrat hat den Plänen trotz einiger Bedenken mehrheitlich zugestimmt.
"Wir behalten uns vor, die sportstrategische Bedeutung, die für den Kauf der Nations-League-Rechte offenbar ausschlaggebend war, künftig neu zu bewerten, insbesondere gilt dies für weitere Kostensteigerungen in diesem Bereich", sagt Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender des WDR-Rundfunkrats, der gleichzeitig auch die immer weitere Kommerzialisierung des Spitzensports kritisierte. Der Rundfunkrat habe nun unter der Bedingung zugestimmt, dass die ARD und ihre Vertragspartner die Kosten ausgewogen verteilen.
Dass der Rundfunkrat letztlich zugestimmt habe, liege auch an der Tatsache, dass viele Beitragszahler "massenattraktive Programme im öffentlich-rechtlichen Rundfunk" erwarten würden. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky geht inzwischen davon aus, dass das Thema Nations League schon sehr bald in trockenen Tüchern ist. "Wir gehen derzeit davon aus, dass bis Ende des Monats die Gremienzustimmungsverfahren abgeschlossen sein werden", sagte er am Montag gegenüber der dpa. Balkausky versicherte zudem, dass die Finanzierung von der genehmigten mittelfristigen Finanzplanung abgedeckt sei.
Die Nations League startet zur Saison 2018/19, die von ARD und ZDF gehaltenen Rechte gehen bis 2021/22. Das von der UEFA neu konzipierte Turnier beinhaltet unter anderem zwölf Länderspiele der DFB-Nationalmannschaft - die Qualifikationen zu den Welt- und Europameisterschaften sind ja schon seit einiger Zeit bei RTL zu sehen. Durch die Nations League würde die DFB-Elf auch wieder häufiger bei ARD und ZDF auflaufen. Die Zustimmung des WDR-Rundfunkrates wurde nun nötig, weil der WDR mehr als zwei Millionen Euro in die Rechte investierte. Wie viel genau sich die Öffentlich-Rechtlichen die Rechte haben kosten lassen, ist nicht bekannt.