Der Satiriker Martin Sonneborn ist offenbar bei Facebook für den Zeitraum von 30 Tagen gesperrt worden. Das erklärte Sonneborn, der zugleich "Titanic"-Herausgeber und EU-Abgeordneter der Partei "Die Partei" ist, auf seinem Twitter-Account. "Lustig, wegen Aufruf zum Mord wird man bei Facebook 30 Tage gesperrt", schrieb Sonneborn am Dienstag. Ein offizielles Statement des sozialen Netzwerks über die Hintergründe liegt bislang nicht vor.
Grund für die Sperre ist allerdings offenbar ein umstrittenes Posting der Satire-Zeitschrift "Titanic", das Sonneborn kürzlich auf seiner Seite geteilt hatte. Das Bild zeigt den österreichischen Wahlsieger Sebastian Kurz, versehen mit den Worten: "Zeitreise in Österreich. Endlich möglich: Baby-Hitler töten!".
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Auf der "Titanic"-Website meldete sich Sonneborn inzwischen gewohnt sarkastisch zu Wort: "Ich bin mir keiner Schuld bewusst, habe nur ganz normal zur Ermordung des österreichischen Thronfolgers aufgerufen. Jetzt mache ich erst mal 30 Tage Urlaub", wird der Satiriker dort zitiert. Chefredakteur Tim Wolff hält die Sperrung des "Titanic"-Herausgebers indes für einen "Anschlag auf einen demokratisch gewählten Politiker".
In Österreich hat das Bild mit Sebastian Kurz und dem Fadenkreuz in den vergangenen Tagen ebenfalls bereits Ärger nach sich gezogen. Wie die Tageszeitung "Der Standard" berichtete, wurde das Foto von der Polizei Wien an das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung übermittelt worden. Die Ermittlungen laufen.