Die US-Medienbranche wurde in den letzten Monaten schon von einigen Skandalen wegen Vorwürfen sexueller Belästigung erschüttert - von Fox News bis Bill Cosby. Nun steht Hollywood-Produzent Harvey Weinstein, der gemeinsam mit seinem Bruder Bob 2005 das unabhängige Filmstudio The Weinstein Company gegründet hatte, im Kreuzfeuer der Kritik. Am vergangenen Donnerstag hatte die "New York Times" berichtet, dass ihm mehrere Frauen vorwerfen, von ihm sexuell belästigt worden zu sein. Weinstein soll den Frauen Geld gezahlt haben, damit diese über die Vorwürfe schweigen.
Harvey Weinstein hatte sich in der Folge zunächst von der Firma freistellen lassen und eine berufliche Auszeit angekündigt. In einer Erklärung hatte er sich für sein Benehmen gegenüber Kolleginnen in der Vergangenheit entschuldigt. Dieses habe zu viel Leid geführt, die Auszeit wolle er nutzen, um seine "Dämonen" in den Griff zu bekommen. Aufgrund neuer Informationen über das Fehlverhalten hat das Unternehmen nun aber die Notbremse gezogen und Weinstein mit sofortiger Wirkung gefeuert.
Die Weinstein Company produzierte in den letzten Jahren zahlreiche erfolgreiche Filme wie "Django Unchained", "Lion", "Paddington" oder "The King's Speech". Vor der Gründung der Weinstein Company hatten Bob und Harvey Weinstein bereits Miramax gegründet und schließlich an Disney verkauft. Dort entstand unter anderem der Film "Pulp Fiction".