Im Frühjahr startete die AGF Videoforschung, die in Deutschland die TV-Quotenermittlung in Auftrag gibt, in eine neue Ära. Seither werden konvergente Reichweiten ausgewiesen, für die es unerheblich ist, ob eine Sendung nun ganz klassisch im linearen Fernsehen oder als Stream übers Internet ausgewiesen wurde - zumindest theoretisch, denn Tablets, Smartphones und Smart-TVs blieben zunächst noch außen vor. Weiterer Haken: Statt wie vom Fernsehen gewohnt am nächsten Morgen stehen diese Daten bislang erst mit 40 Tagen Zeitverzug zur Verfügung.

Zumindest das soll sich in Kürze ändern. "Wir wollen schneller werden, vor allemin den Datenproduktionsprozessen", sagt AGF-Geschäftsführer Willibald Müller im Interview mit "Horizont". Ab Anfang 2018 sollen die konvergenten Reichweiten daher bereits nach sieben Tagen bereitstehen. "Sieben Tage mag Ihnen auch noch lang erscheinen, aber ich kann Ihnen sagen: Weltweit gibt es keinen Datensatz mit einem ähnlich anspruchsvollen Design, der schneller zur Verfügung steht", so Müller. In diesem Zusammenhang wird dann endlich auch die Nutzung auf mobilen Endgeräten mit erfasst.

Nicht gleich im Januar, aber "früh im Jahr" soll dann endlich die schon 2015 angekündigte Reichweitenmessung von Youtube umgesetzt sein, womit dann vergleichbare Reichweitendaten zur Verfügung stehen. Mit Facebook habe man nun nochmal das Gespräch gesucht, hier geht es aber offenbar deutlich langsamer voran. "Ich gehe davon aus, dass wir im Laufe des kommendenJahres deutlich weiter sind" ist daher alles, was Willibald Müller prognostizieren mag. Google hingegen dürfte mit Start der Messung im kommenden Jahr auch als Gesellschafter bei der AGF einsteigen. Die AGF hat den Gesellschafterkreis bereits im vergangenen Jahr deutlich erweitert und schon damals gesagt, dass man auch für weitere Unternehmen offen sei.

Mehr zum Thema