Constantin Medien ist in den vergangenen Monaten auch gelähmt gewesen, weil man für einen Kredit bei der Stella Finanz AG viele Aktien seiner Tochter Highlight Communications verpfändet hatte und diese nicht mehr bei Abstimmungen nutzen konnte. Constantin wollte das Darlehen längst rückabwickeln, Stella verweigerte sich. Unter der neuen Constantin-Führung ist es nun zu einer Einigung gekommen: Das Darlehen wird zurückgezahlt, allerdings nicht in cash, sondern in acht Millionen Highlight-Aktien.
Die restlichen 16,75 Millionen verpfändeten Aktien fließen an Constantin zurück. Die Beteiligung von Constantin Medien an der Highlight Communications AG sinkt damit vorerst auf 43,6 Prozent, vorher waren es rund 60 Prozent. Durch eine bereits angekündigte Kapitalerhöhung von Highlight wird der Constantin-Anteil demnächst sogar auf 32,7 Prozent verwässert. Insgesamt hatte das Darlehen einen Wert von rund 36 Millionen Euro. Die Beteiligung an der Highlight Communications AG wird nun auch endgültig entkonsolidiert, in den kommenden Geschäftsberichten wird es also voraussichtlich zu einigen Verschiebungen kommen.
Durch die Abwicklung des Darlehens und das Ende der Rechtsstreitigkeiten hat die neue Constantin-Führung rund um Vorstandschef Olaf Schröder und Aufsichtsratsboss Paul Graf eine erste große Baustelle erfolgreich bearbeitet. Alles andere als eine Einigung wäre hier aber auch eine Überraschung gewesen: Die Stella Finanz stand und steht Bernhard Burgener nah, der die Schlüsselpositionen bei Constantin ja zuletzt mit seinen Vertrauten besetzt hatte. Die viel größere zweite Baustelle ist aber auch schon in Arbeit: Im April 2018 wird eine Unternehmensanleihe in Höhe von 65 Millionen Euro fällig. Der Vorstand sei hier "mit einem renommierten deutschen Finanzinstitut und mehreren Investoren in Vorbereitung einer vollständigen Refinanzierung", heißt es vom Konzern. Bis zum Jahresende soll die Refinanzierung unter verbesserten Konditionen als bislang stehen.
Constantin-Chef Olaf Schröder erklärt: "Die nun herbeigeführte Einigung ist ein erster wichtiger Schritt zur Sicherung der Finanzierungsstruktur unseres Konzerns. An der Refinanzierung der Unternehmensanleihe arbeiten wir gerade mit Hochdruck, um unseren Blick wieder gänzlich auf die operativen Aktivitäten und die strategische Weiterentwicklung unseres Unternehmens richten zu können."