Seit 2008 ist Volker Herres als Programmdirektor fürs Programm des Ersten Deutschen Fernsehens verantwortlich - und er wird es auch noch bis mindestens 2021 bleiben. Sein im kommenden Jahr auslaufender Vertrag wurde um drei weitere Jahre verlängert. Das lässt allerdings trotzdem aufhorchen - in der Vergangenheit wurde der Posten nämlich immer für fünf Jahre am Stück vergeben.

Herres begründete das auf die Nachfrage des Kollegen Hans Hoff bei der Pressekonferenz damit, dass er dann in ein Alter komme, in dem er vielleicht nochmal etwas anderes machen wolle. Nach 13 Jahren komme man an einen Punkt, an dem eine Zäsur vielleicht gut sei - und falls nicht, sei dann das letzte Wort ja noch nicht gesprochen. Auf die Frage, ob die verkürzte Vertragsverlängerung also auf seinen Wunsch erfolgt sei, vermeidet er aber ein klares "Ja" und flüchtet sich in die Formulierung "Ich bin ein großer Freund von Freiheit".

Wie aus ARD-Kreisen zu hören ist, gab es nämlich von einigen Anstalten sehr wohl Vorbehalte gegen eine Verlängerung für Herres, der seinerseits ja bekanntlich auch schon auf den Intendantenposten beim RBB geschielt hatte. Eine Herres-Alternative auf dem Programmdirektor-Posten war allerdings nicht in Sicht. "In Zeiten des Umbruchs steht er für ein verlässliches lineares Angebot und zugleich für innovative Ideen", sagt die ARD-Vorsitzende Karola Wille. Er stehe dafür, dass der Sender "Qualitätsführer" sei - Marktführer aus Quotensicht ist er bekanntlich ja seit längerer Zeit nicht mehr, hier ist das ZDF mittlerweile weit davon gezogen.

Personelle Kontinuität herrscht auch bei funk, dem jungen Online-Angebot der Öffentlich-Rechtlichen. Auch sein Vertrag wurde nun für drei Jahre verlängert. "Florian Hager hat funk nicht nur erfolgreich aufgebaut und an den Start gebracht, sondern zusammen mit seiner Stellvertreterin Sophie Burkhardt, seinem Team in Mainz und den kreativen jungen Köpfen in der ARD und dem ZDF gezeigt, dass die Öffentlich-Rechtlichen sehr wohl im Leben von jungen Menschen relevant sind. Und zwar nicht allein mit Spaß und Unterhaltung. Gerade das funk-Angebot rund um die Bundestagswahl zeigt, wie wichtig es für eine demokratische Gesellschaft ist, dass junge Menschen im Netz fundierte und vertrauenswürdige Angebote finden können. Damit leistet funk einen wesentlichen Beitrag zur freien Meinungsbildung."

Einen Wechsel gab es unterdessen an der Spitze von ARD Online: Heidi Schmidt, die seit 1998 Leiterin der ARD Onlinekoordination und seit 2001 Leiterin von ARD.de ist, geht in Ruhestand. Die Nachfolge tritt Benjamin Fischer an, der derzeit Leiter der Abteilung IT & Projektentwicklung bei Arte in Straßburg ist. Dieser Ernennung muss noch der SWR-Verwaltungsrat zustimmen. SWR-Intendant Boudgoust bezeichnete ihn als "herausragenden Medien- und Technologiemanager". "Sein Schwerpunkt wird auch bei der ARD auf der Entwicklung innovtiver Onlineprodukte liegen. Er garantiert mit großem  Fachwissen und strategischem Weitblick, dass die Angebote der ARD auch in Zukunft ein herausragendes Nutzererlebnis bieten. Und zwar auf Basis einer gemeinsamen techniscchen Infrastruktur, um den Ressourceneinsatz in den Landesrundfunkanstalten und den ARD-Gemeinschaftseinrichtungen insgesamt zu reduzieren."