Das diesjährige TV-Duell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz ist von mehr als 16 Millionen Menschen gesehen worden und hatte schon im Vorfeld für viele Schlagzeilen gesorgt. Weil Merkel alle Änderungen an der Sendung blockierte, gab es kaum Neuerungen. Auch ein zweites Duell lehnte sie konsequent ab - wie schon in den Jahren davor. Nun hat Martin Schulz öffentlichkeitswirksam erklärt, dass er ein zweites Duell vor der Wahl wolle. Diese Forderung stellte er am Dienstagabend in der ZDF-Sendung "Klartext!".
Schulz’ Begründung: Viele Punkte seien in dem einen Duell gar nicht zur Sprache gekommen. Tatsächlich ging es während des TV-Duells viel um außenpolitische Themen und wenig um Bildung, das Digitale kam gar nicht vor. "Deshalb habe ich Frau Merkel heute einen Brief geschrieben und Sie aufgefordert, ein nächstes Duell mit mir zu machen, damit all' diese Punkte auch diskutiert werden können", sagte Schulz in der ZDF-Sendung.
Die "Bild" zitiert in ihrer Mittwochsausgabe aus dem Schreiben von Schulz an die Kanzlerin. Dort schreibt er, dass die Themen Digitalisierung, Rente und Bildung zu kurz gekommen seien. "Auch Sie haben die sehr begrenzte Themenauswahl kritisiert. Ich stimme mit Ihnen absolut überein, dass wichtige Kernfragen unseres Landes nicht zur Sprache kamen." Und weil die Bürger eine "umfassende Debatte um die zentralen Zukunftsfragen unseres Landes" verdienen, fordere er ein zweites TV-Duell vor der Bundestagswahl. "Ich bin jederzeit dazu bereit."
Update (13 Uhr): Angela Merkel hat die Forderung nach einem zweiten TV-Duell mittlerweile zurückgewiesen. Über CDU-Generalsekretär Peter Tauber lässt sie ausrichten, dass zu dem Thema alles gesagt sei. Tauber: "Angela Merkel hat gerne an einem TV-Duell teilgenommen. Dieses Format hat sich bewährt. Und dabei belässt sie es."