Mehr als elf Jahre nach dem Start beerdigte die Mediengruppe RTL Deutschland vor wenigen Wochen ihr Video-Portal Clipfish. Inzwischen hört das Angebot auf den Namen Watchbox, wodurch die Konzentration auf Longform-Inhalte anstelle kurzer Videos zum Ausdruck gebracht werden soll. Konkrete Zahlen will man in Köln nicht nennen, doch seit dem Ende Juli erfolgten Launch liege man über den Erwartungen, heißt es. Dabei hat man sich bislang bloß auf Formatkampagnen konzentriert.

Eine Imagekampagne mit dem Ziel, Watchbox bekannt zu machen, gab es dagegen noch nicht. Genau das ändert sich jedoch ab sofort: Von diesem Freitag an startet eine Kampagne, die sowohl Out-of-Home-Motive als auch verschiedene Spots umfasst, die auf den Sendern der Mediengruppe RTL Deutschland geschaltet werden. Das Brutto-Mediavolumen liegt im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

"Im Mittelpunkt unseres Spots steht ein junger Mann mit seinem Kumpel, der ihn mit auf eine Reise nimmt und viele verschiedene Typen zeigt, die für die Genres stehen, die wir bei Watchbox anbieten", erklärt Henning Nieslony, Marketingleiter der Mediengruppe RTL Deutschland und Video-on-Demand, im Gespräch mit DWDL.de. "Diese Protagonisten greifen wir wiederum in unserer Plakatkampagne auf. Ziel ist es, über die Personen unsere Haltung zum Ausdruck zu bringen und positive Emotionen zu erzeugen."

Watchbox-Kampagne© MG RTL D
Das Design ist wie das Watchbox-Logo gelb-grau gehalten und soll möglichst direkt ins Auge springen. "Es verkörpert unsere klare Haltung und gibt uns ein starkes Profil", so Nieslony. Helfen sollen vor allem die Nischen, die man besetzt. So umfasst das Angebot aktuell Bereiche wie Anime, Science Fiction, Horror und Independant. "Sieh, was man sonst nicht sieht" lautete daher der interne Arbeitstitel. Nieslony: "Wir haben uns für Clipfish im Frühjahr 2016 den VoD-Markt betrachtet und eine Chance darin gesehen, mit Inhalten in Subgenres eine Lücke besetzen zu können."

Von Konkurrenten wie Netflix und Amazon will sich Watchbox aber auch durch den kostenlosen Zugriff abgrenzen, schließlich soll sich das Angebot über Werbung finanzieren. "Wir bieten eine Ergänzung zu Bezahl-Streamingdiensten für Menschen, die sich auch abseits des Mainstreams für besondere Inhalte interessieren", so der Marketingleiter gegenüber DWDL.de. Nun soll die zunächst auf 16 Wochen angelegte Kampagne dabei helfen, dass sich das auch möglichst bis zu den Zuschauern herumspricht.

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