Die Walt Disney Company hat die Mehrheit am Streaming-Spezialisten BAMTech übernommen. Für weitere 42 Prozent an dem Unternehmen bezahlt Disney eigenen Angaben zufolge 1,58 Milliarden Dollar, wie der US-Unterhaltungsriese nach Börsenschluss mitteilte. Im Zuge dessen stellte Disney den Start neuer Streamingangebote in Aussicht.
Bereits Anfang 2018 soll unter der Marke ESPN ein neuer Sport-Streamingdienst auf den Markt kommen, für 2019 ist darüber hinaus der Start eines eigenen Disney-Angebotes geplant, das in den USA zur SVoD-Heimat von Produktionen aus der Disney- und Pixar-Welt werden soll. Die Rede ist von einem "signifikanten Investment" in exklusive Inhalte, aber auch Produktionen aus der umfangreichen Disney-Library sowie die Programme von Disney Channel, Disney Junior und Disney XD sollen hier künftig ihren Platz finden.
Im Zuge dessen wird Disney die bislang bestehende Kooperation mit Netflix beenden, was die Ambitionen des Unternehmens unterstreicht und als Kampfansage zu verstehen ist. Ab 2019 werden in den USA somit keine Disney-Neuveröffentlichtungen mehr bei Netflix verfügbar sein. Disney-Chef Robert A. Iger sprach von einer "völlig neuen Wachstumsstrategie" - eine, die dem derzeitigen Streaming-Platzhirschen ganz sicher nicht gefallen wird. Nachbörslich gab die Netflix-Aktie bereits um fünf Prozent nach.
Aber auch andernorts entdeckt man das Streaming zunehmend für sich. Gerade erst hat der US-Sender CBS angekündigt, seinen Dienst "CBS All Access" in weiteren Ländern starten zu wollen (DWDL.de berichtete). CBS lässt mittlerweile sogar eigene Serien für seinen Streamingdienst produzieren. In den USA soll die neue Serie "Star Trek: Discovery" in diesem Jahr exklusiv über "CBS All Access" zu sehen sein.