Seit mehr als neun Jahren ist Mehmet Scholl inzwischen regelmäßig als Fußball-Experte für die ARD im Einsatz. Es war also Routine, als der ehemalige Bayern-Profi im Juni seine Einschätzungen zum Confederations Cup geben sollte. Doch während des Turniers analysierte plötzlich der frühere Nationalspieler Thomas Hitzlsperger die Spiele - von Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Sender und Scholl war daraufhin zu hören.
Jetzt hat sich Mehmet Scholl erstmals zu dem Streit geäußert. In seiner BR-Radioshow "Mehmets Schollplatten" räumte er ein, der Sendung wegen unterschiedlicher Ansichten über die Vorberichterstattung ferngeblieben zu sein. Ihm sei die Vorberichterstattung zu negativ gewesen - und zwar nicht zum ersten Mal. Das für diesen Tag geplante Doping-Thema habe "nichts in der Sendung verloren" gehabt, betonte Scholl. "Es hatte in dem Moment überhaupt keine Relevanz."
Als er intervenierte, hätten die Verantwortlichen gesagt, dass die Story nicht rausfliegt und er sich nicht ins Programm einmischen dürfe. "Daraufhin habe ich gesagt, ich gehe. Und dann bin ich gegangen", so Scholl im BR-Hörfunk. Dass er nicht gegen Doping im Fußball sei, wies der ARD-Experte jedoch zurück: "So ein Käse. Doping ist das Schlimmste für den Sport, das macht den Sport kaputt, den Sportler kaputt, das macht die Glaubwürdigkeit kaputt. Ich habe da eine ganz klare Meinung, Doping muss ganz ganz hart bestraft werden."
Für die ARD wird Mehmet Scholl übrigens trotz des Streits weiterhin im Einsatz sein, wie kürzlich bekannt wurde. Demnach haben sich beide Seiten auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit bestätigt (DWDL.de berichtete). Scholls Vertrag läuft noch bis zur Weltmeisterschaft im kommenden Jahr.