Leider nicht vor Ort, wenig später aber ebenfalls als Teil der Besetzung präsentiert, wurden Action-Star Dolph Lundgren, Skateboarder Tony Hawk, Musiker Bret Michaels und Liliana Nova, besser bekannt als Ex von Lothar Mätthaus. Sie ist jedoch nicht das erste deutsche Model, das im Hai-Franchise dabei ist. Im vierten Teil war bereits die frühere "Germany's next Topmodel"-Kandidatin Sarah Knappik zu sehen, die nach dem Dschungel also auch das "Sharknado"-Universum aufmischte. Die Messlatte für ihr eigenes Können setzt Nova aber auf jeden Fall etwas höher: "Für mich ist es als Schauspielerin ganz wichtig, darauf zu achten, dass ich echt rüberkomme. Es nimmt einem niemand ab, wenn man Angst vortäuscht", meinte sie in einem Interview. Sie wisse, was sie tue, weil sie in der Lee Strasberg Schauspielschule in New York war und dort eine Methode gelernt habe, mit der sie Emotionen auf Kommando abrufen kann. Man darf also gespannt sein, ob sie Knappiks Performance toppen kann. Diese hat David Hasselhoff zu ihrer Zeit immerhin "schwer beeindruckt".
Ein interessante Sichtweise auf die eigenen Fähigkeiten gibt's aber auch im Hauptcast. Im direkten Gespräch mit Cassie Scerbo, die nach sporadischen Bikini-Auftritten im ersten Teil zur vollwertigen Hauptdarstellerin avancierte, wurde der Haken überraschenderweise Richtung Oscars gelenkt. Sie sei sich zwar der Tatsache bewusst, dass sie durch solche Rollen von der Branche in eine Schublade gesteckt werde - doch man könne ja nie wissen. Die Chance, von einem großen Hollywood-Agenten entdeckt zu werden, bestünde, meint sie. Diese Hoffnung kann man als Zuschauer aber nur schwer unterstützen. Vor allem, nachdem man Mrs. Scerbo eine halbe Stunde lang dabei beobachtete, wie sie eine nicht all zu fordernde Szene mit zwei Sätzen geschlagene sieben Mal neu zu drehen hatte.
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Deutlich erfrischender wirkte da schon Ian Ziering, der sich zu jedem Zeitpunkt bewusst war, wo er ist und was er gerade macht. "Du hast die Szene gesehen, in der ich auf einem selbstgebasteltem Hai-Kopf die Treppe runtergerutscht bin, oder?", fragt er im Gespräch mit DWDL.de-Autor Kevin Hennings. "Genau das, was du in dem Moment gedacht hast, fühle ich jeden Tag. Es ist absurd, surreal, aber doch verdammt spaßig." Nachdem genannte Szene für den Film per CGI um einen echten Hai ergänzt wurde, können wir verlässlich sagen, dass dieses vermittelte Gefühl auch in der fertigen Version erhalten bleibt. Weiter machte er auch noch einmal deutlich, dass das Kritisieren der "Sharknado"-Filme auf keiner normalen Basis erfolgen könne. "Was wir hier machen ist nicht 'Pacific Rim', 'Harry Potter' oder 'Der Pate' - was zur Hölle ist es also? Es ist etwas Neues. Wir haben ein neues Genre geschaffen."
Nun bleibt noch die Frage, wie es Tara Reid geht. Die Frau, die 1999 in "American Pie" als nettes Mädchen von nebenan dafür sorgte, dass die Jungs dieser Welt ihren Hormonhaushalt neu sortieren mussten. So viel sei vorweg verraten: Dieses Problem wird in "Sharknado 5" absolut nicht zu befürchten sein. Durch etliche plastische Eingriffe, die sie ursprünglich mit dem Ziel begann, weiter dem Schönheitsideal Hollywoods gerecht zu werden, hat sie nicht nur ihren Körper zu Grunde gerichtet. Auch sonst hat sie sich wohl dazu entschieden, in der Öffentlichkeit nur noch ihr mechanisches PR-Gerede abzuspulen, ohne Eindrücke in ihre Gefühlslage zu offenbaren. Gründe gibt es aus ihrer Sicht dafür zu Genüge, wie beispielsweise ein eskaliertes Radio-Interview zu "Sharknado 4" zeigte.
"Sharknado 5"-Set im Addington Palace
So unterschiedlich die Charaktere jedoch auch sind, die man an einem "Sharknado"-Set trifft, so viel Respekt sollte man vor ihrer Arbeit haben. Während das Spektakel im Fernsehen nämlich wie ein einziger Spaß aussieht, stecken in der Realität knüppelharte Drehtage dahinter, die kaum Pausen erlauben. Das Budget ist gewissermaßen deswegen so niedrig, weil kein Drehplan herrscht, der mit normalen Filmproduktionen im Verhältnis steht. So erläuterten uns Regisseur Anthony C. Ferrante und Autor Scotty Mullen, dass sie für einen Film, der unter normalen Umständen mehrere Monate gedreht wird, gerade einmal 20 Tage Zeit haben. Der erste "Sharknado" wurde sogar in 18 Tagen aufgenommen. Ein normaler Drehtag, dem auch wir einmal von Anfang bis Ende beiwohnen durften, geht dabei zwischen zwölf und 15 Stunden. Sollte man eine Faszination für den Beruf der Schauspielers hegen und sich plötzlich am "Sharknado"-Set wiederfinden, bekommt der Traum doch einige Risse.
"Why's it always gonne be sharks?", fragt sich Ian Ziering als Fin Shepard am Anfang von "Global Swarming". Man darf gespannt sein, wie oft er diese Worte noch fallen lassen wird, denn ein Phänomen ist "Sharknado" durch und durch und ein Ende noch lange nicht in Sicht. Zu sehr dient diese Filmreihe dafür, sich gemütlich mit Freunden und ein paar Bier vor dem Fernseher zu platzieren und darauf zu wetten, wer dieses Mal zuerst stirbt und anschließend einen denkwürdigen Tweet darüber abzulassen. Sollte es außerdem wirklich zum Worst Case und einem echten Sharknado kommen, dann liefern die Produzenten von The Asylum mit ihrem Franchise allerhand griffige Überlebenstipps.
"Sharknado 5: Global Swarming" feiert am 6. August seine Premiere in den Vereinigten Staaten. Am 10. August um 20:15 Uhr ist er auch hierzulande auf Syfy zu sehen.